KULTUR

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Imhof Heinrich Max

13.05.1795 - 04.05.1869
Rom
Beruf: Bildhauer
Ehepartner: Henriette Ott

Heinrich Max Imhof wurde 1795 als Sohn des Landwirts Johann Joseph und der Katharina Barbara Arnold geboren. Der talentierte Imhof erhielt bei Franz Xaver Triner ersten Zeichenunterricht. 1810-1818 erlernte er die Grundsätze der Bildhauerei bei Franz Abart in Kerns. Danach arbeitete er in Zürich bei Johann Gottfried Ebel selbständig als Porträtist (Alabaster-Reliefs) für die Zürcher Aristokratie. Die in Zürich vor allem über Ebel mit zahlreichen Fürstenhäusern geknüpften Beziehungen führten Imhof 1820 nach Stuttgart in das Atelier von Meister Johann Heinrich Dannecker. Seine Zürcher Freunde ermöglichten ihm dann 1824 die Reise nach Rom zu Bertel Thorvaldsen nach Rom. Dort entstand 1829 für den späteren König Friedrich Wilhelm IV. von Preussen der «David mit dem Haupte Goliaths», die wahrscheinlich erste Skulpturengruppe, die bewusst den Klassizismus Thorvaldsens mit der Bildsprache der Nazarener zu verbinden suchte. Sie setzt den Anfang von Imhofs lebenslanger Beschäftigung mit den Charakteren des Alten Testaments, die er in empfindsamer Schlichtheit darzustellen verstand und denen er seinen Ruhm verdankt. Er erhielt Aufträge von König. Ludwig I. von Bayern und wurde 1835 von König Otto von Griechenland nach Athen an die Akademie als Professor der Bildhauerei und als Chef-Restaurator für die ausgegrabenen antiken Kunstwerke eingeladen. Wegen ungünstiger Arbeitsbedingungen kehrte er nach zwei Jahren nach Rom zurück, wo er – unterbrochen von Reisen in die Schweiz – bis zu seinem Lebensende Wohnsitz behielt. Dort begann seine glücklichste Schaffensphase. Neben dem deutschen und englischen Adel und Grossbürgertum zählten bald auch der Herzog Maximilian von Leuchtenberg und das russische Zarenhaus zu seinem Kundenkreis. 1849 heiratete er Henriette Ott, reformiert, von Zürich. Aus dieser Ehe gingen fünf Töchter und zwei Söhne hervor.
Nach 1850 unterrichtete er Adele von Affry (genannt Marcello). Mit der Gruppe «Jakob und Rahel» sowie einer «Eva vor dem Sündenfall» (1865, (Kunstmuseum Bern) krönte er sein Lebenswerk. Grössere Werkgruppen I.s sind im Hist. Museum in Altdorf (UR) und im Kunstmuseum Bern aufbewahrt.


Literatur: www.hls.ch (Dieter Ulrich, 2018); Aebersold Rolf / Latzel Eliane; Begleitschrift zur Ausstellung «Kunst in Uri - Urner Künstler», 1979, S. 6.

ELTERN VON HEINRICH MAX IMHOF

Vater: Imhof Johann Josef (1763)
Lebensdaten: 18.08.1763 -
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GESCHWISTER VON HEINRICH MAX IMHOF

Imhof Maria Anna Josefa Katharina Barbara
09.12.1793 -
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Imhof Ludmina
17.05.1799 - 31.03.1869
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Imhof Josefa
23.08.1804 -
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BEZIEHUNGSPERSONEN VON HEINRICH MAX IMHOF

> Franz-Xaver Triner (1767-1824)

von Wittelsbach Otto Friedrich Ludwig
01.06.1815 - 26.07.1867
Nach dem Unabhängigkeitskrieg gegen das Osmanische Reich wurde der neu gegründete Staat Griechenland 1830 international anerkannt. Wegen der unstabilen Lage wurde der griechischen Nationalversammlung vorgeschlagen, einen europäischen Fürsten zum König zu wählen. Die Versammlung entschied sich für den 16-jährigen Prinzen Otto von Bayern, nachdem zwei andere Prinzen die griechische Krone abgelehnt hatten. Seine Regentschaft begann 1832. Drei Jahre später lud er den Urner Bildhauer Heinrich Max Imhof nach Athen an die Akademie als Professor der Bildhauerei und als Chef-Restaurator für die ausgegrabenen antiken Kunstwerke. Wegen ungünstiger Arbeitsbedingungen kehrte Imhof nach zwei Jahren jedoch nach Rom zurück. Nach einem grossen Aufstand im Jahre 1862 kehrte Otto mit seiner Frau nach Bayern zurück.
Literatur: www.wikipedia.ch (2018)
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Ebel Johann Gottfried
06.10.1764 - 08.10.1830
Johann Gottfried Ebel wurde am 6. Oktober 1764 in Züllichau (Preussisch-Schlesien, heute Polen) geboren. Ebel war Deutscher, 1796 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft und 1801 das helvetische Bürgerrecht, nach 1803 jenes von Zürich. Ebel war der Sohn eines reformierten Kaufmanns. Er studierte Medizin in Frankfurt an der Oder und promovierte 1789. 1790-92 hielt er sich in Zürich auf, 1792 veröffentlichte er den geologisch ausgerichteten, mehrfach aufgelegten und durchgesehenen Reiseführer "Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweiz zu bereisen", der unter anderem Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" beeinflusste. Als Anhänger der Französischen Revolution reiste Ebel 1796 nach Paris, wo er sich auch mit politischen Reformen für die Schweiz beschäftigte, die er ab 1802 wiederholt besuchte. 1808 versuchte er mit dem Werk "Über den Bau der Erde in dem Alpen-Gebirge" als Erster eine eigentliche Synthese der Geologie der Alpen. Ab 1810 lebte er in Zürich, wo er Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften war. 1813 erschien seine Denkschrift "Abriss des politischen Zustandes des Schweiz". Der sich anbahnende Fremdenverkehr in der Schweiz geht auch auf Ebels Reiseberichte zurück. Ebel starb am 8. Oktober 1830 in Zürich.
Johann Gottfried Ebel war ein grosser Förderer des Urner Bildhauers Heinrich Max Imhof. Er führte ihn als Porträtist bei der Zürcher Aristokratie ein. Die in Zürich vor allem über Ebel mit zahlreichen Fürstenhäusern geknüpften Beziehungen führten Imhof 1820 nach Stuttgart und später nach Rom.
Die Marmorbüste von Johann Gottfried Ebel im Porträtbild wurde vom Urner Künstler Heinrich Max Imhof (1795-1869) geschaffen (1833) und befindet sich in der Zentralbibliothek Zürich.

Literatur:
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Dannecker Johann Heinrich
16.10.1758 - 08.12.1841
Johann Heinrich Dannecker wurde 1758 als Sohn eines Stallknechts und Kutschers im Dienste des württembergischen Herzogs geboren. Als Bildhauerschüler besuchte Dannecker das herzogliche Institut. Mit Abschluss der Akademieausbildung wurde Dannecker gemeinsam mit Philipp Jakob Scheffauer (1756-1808) zum Hofbildhauer bei lebenslanger Dienstverpflichtung ernannt und mit ersten, meist dekorativen Aufträgen betraut. Es folgten gemeinsame mehrjährige Aufenthalte in Rom und Paris. Anfang 1790 kehrten Dannecker und Scheffauer nach Stuttgart zurück. Hier wurden die beiden Bildhauer zu Professoren der Hohen Karlsschule ernannt. Dannecker setzte seine Lehrtätigkeit nach der Aufhebung der Karlsschule 1794 in privatem Rahmen fort. Zu seinen Schülern gehört der Urner Bildhauer Heinrich Max Imhof. Heirat mit der Kaufmannstochter Heinrike Rapp (1773–1823). Um 1835 begann seine geistige Umnachtung. So verstümmelte er seine Schillerbüste. Johann Heinrich von Dannecker starb 1841 in Stuttgart.
Literatur: www.wikipedia.de (2018)
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Thorvaldsen Bertel
19.11.1770 - 24.03.1844
Bertel Thorvaldsen wurde 1770 als Sohn eines isländischen Holzschnitzers auf einem Schiff zwischen Island und Kopenhagen geboren. Nach erstem künstlerischem Unterricht durch den Vater wurde Thorvaldsen bereits mit elf Jahren Schüler der Freischule der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Verbunden mit einem Preis erhielt er ein dreijähriges Reisestipendium für Rom, welches er 1796 antrat. In Rom nannte er sich «Sculptore Alberto». Er bezog sein eigenes Atelier. Zu seinen zahlreichen Schülern in Rom zählte auch der Urner Bildhauer Heinrich Max Imhof. Er erhielt zahlreiche Aufträge und hielt sich in Rom und Kopenhagen auf. Im März 1844 brach Thorvaldsen während einer Theatervorstellung in Kopenhagen plötzlich zusammen und starb im Alter von 73 Jahren. Er war nie verheiratet, hinterliess aber eine Tochter.
Literatur: www.wikipedia.de (2018)
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Abart Franz
22.12.1769 - 10.09.1863
Franz Abart wurde 1769 in Schlinig im Südtirol geboren. Er liess sich in seinem Geburtsort zum Bildhauer ausbilden und begab sich anschliessend als 14-Jähriger auf Wanderschaft in das Elsass. Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution war er in Strassburg tätig, floh dann in die Schweiz. Nach einem kurzen Verbleib in Zug war er von 1790 bis 1828 in Sarnen im Dienst des Bildhauers Balthasar Durrer. Mit dessen Umzug nach Luzern machte sich Abart in Kerns selbständig. In den folgenden Jahren erhielt er zahlreiche private und öffentliche Aufträge, darunter von Kirchen und Klöstern in der Umgebung von Kerns. Zu seinen Schülern gehörte der nachmals berühmte Urner Bildhauer Heinrich Max Imhof. Abarts Hauptwerke sind Figuren und Reliefs der Pfarrkirche Kerns sowie in der Gnadenkapelle in der Klosterkirche Einsiedeln sowie Figuren an der Giebelfront der Pfarrkirche Alpnach. Er schuf auch die Figuren am Hauptaltar der Pfarrkirche Altdorf. Franz Abart starb 1863 in Kerns.
Literatur: www.wikipedia.de (2018)
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WERKE VON HEINRICH MAX IMHOF



Mater Salvatoris
1845/50 / Altdorf, Friedhof Pfarrkirche St. Martin
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AUSSTELLUNGEN

1979
"Kunst in Uri - Urner Künstler"
Höfli-Kaserne (Ausstellungsraum)
Diverse Urner Künstler
Organisation:  8368
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1995
"Heinrich Max Imhof 1795-1869 - Ein Urner Bildhauer in Rom"
Historisches Museum Uri
Heinrich Max Imhof
Organisation:  5874
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LITERATUR

Iten Karl; Heinrich Max Imhof 1795-1869 - Ein Urner Bildhauer in Rom; Altdorf 1995.

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Iten Karl; Uri - Die Kunst- und Kulturlandschaft am Weg zum Gotthard; Altdorf 1991.
«Heinrich Maximilian Imhof aus Bürglen - ein Meister des Klassizismus in Rom» (S. 168 ff.).
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ZITATE

 
BILDHAUEREI

Übersicht

VERSTORBENE KÜNSTLER

Theobald Marti (+1631)
Johann Jodok Ritz (1697-1747)
Johann Lukas Regli (*1711)
Heinrich Max Imhof (1798)
Püntener Eugen (1904-1952)
Gedeon Renner (1923-1976)

Auswärtige Künstler
Denkmäler
Skulpturen nach Gemeinden

GOLDSCHMIEDEKUNST

Troger Martin Adam (+1620)
Franz Karl Imhof (1659-1733)

GEGENWARTSKUNST

Verzeichnis

 INSTITUTIONEN

Kunstverein Uri

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 25.6.2018