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Gemeinden Übersicht

Gebäude und Anlagen im Detail



Kunstsilo
Altdorf
Eyschachen 12  
191 639 / 691 043 / 450 müM
Karte: externer Link (swisstopo)
2018 -

Im Altdorfer Entwicklungsgebiet Eyschachen verkaufte 2018 der Kanton Uri das Areal, auf dem das ehemalige eidgenössische Getreidesilo steht, an den Zuger Kunstförderer Christoph Hürlimann aus Zug verkauft. Dieser will aus dem Speicher ein Kunstsilo machen, einen Treffpunkt für kulturelle, künstlerische und gesellschaftliche Nutzungsformen machen. Bereits 2012 hatte sich der Zuger in Uri einen Namen gemacht: Damals rief er die private Stiftung Kunstdepot mit Sitz in Göschenen ins Leben, um aufstrebenden Künstlern aus der ganzen Welt eine vertiefte Auseinandersetzung mit ihrer Arbeit zu ermöglichen. Hierzu baute er das ehemalige Zeughaus um.

EHEMALIGE NUTZUNGEN DES BESTEHENDEN GEBÄUDES



Getreidesilo
1912 -

In den Jahren 1912-1913 war am Bahngeleise ein Bauwerk entstanden, welches als offene Herausforderung gewirkt hatte. Der Silobau der eidgenössischen Getreidemagazine war der Zeitschrift Heimatschutz «ein Riesenspeicher, der in einer modernen Industriestadt am Platz wäre. Im Talboden von Altdorf wirken solche Bauten kilometerweit als groteske Naturverschandelung.» Es waren amerikanische Grössenverhältnisse, die nun auch auf Europa übergriffen. Es war der erste grosse Silobau der Schweiz mit 10 Einzel-Silos für 100’000 Doppelzentner «Bundesweizen».
Die Altdorfer Getreidelager entstanden durch die Zusammenarbeit zweier führender Eisenbeton-Baufirmen. Eduard Züblin & Cie. (Basel und Zürich) bestimmte die Konstruktion des Silobaues. Eduard Züblin (1850-1916) baute seit 1881 Industrieanlagen in Italien und eröffnete 1898 sein eigenes Büro in Strassburg. Das Ingenieurbüro Maillart & Cie. (Zürich und St. Gallen) entwarf das Sacklagergebäude. Robert Maillart (1872-1940) wandte hier das von ihm erfundene Pilzdeckensystem an. Die Sackmagazine ermöglichten die Lagerung von 50’000 Doppelzentnern.
Die Bauten waren nicht nur der Triumph des Eisenbetons, sondern es konnten damit auch grosse Massen gelagert werden.
Mit den Getreide-Lagerbauten auf dem Bahnareal war in Altdorf ein Baukomplex entstanden, welcher als Symbol für die spezifische Lage des Fleckens im Bereich der Gotthardachse gesehen werden kann. Die Geleiseanlagen wurden bei den Getreidemagazinen 1915 erweitert.
Das ungewöhnliche Volumen ist nicht nur Ausdruck der Möglichkeiten des Baumaterials Eisenbeton, sondern auch Konsequenz der günstigen Lage an der internationalen Bahnachse Nord-Süd. Der Bau der Altdorfer Getreide-Lagerbauten erfolgte aus Überlegungen der staatlichen Kriegsvorsorge, im Hinblick auf die international abgestützte Getreideversorgung der Schweiz.


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VORGÄNGERBAUTEN ODER ANLAGEN

EREIGNISSE IM DETAIL

2012  - Sonntag, 22. Januar 2012
Technische Störung löst in Altdorf Sirenenalarm aus
Die Bevölkerung in weiten Teilen des Urner Talbodens wird in der Nacht auf Sonntag durch drei Sirenenalarme aufgeschreckt. Eine technische Störung löst bei der Sirene auf dem Getreidesilo Eyschachen in Altdorf um 00.54 Uhr, 00.57 Uhr und 01.08 Uhr je einen Sirenenalarm aus. Der jeweils rund 1 Minute dauernde «Allgemeine Alarm» mit an- und abschwellendem Heulton verunsichert die Bevölkerung in weiten Teilen des Urner Talbodens. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner befolgen richtigerweise die Anweisungen für das Verhalten bei Sirenenalarm: Radio hören und die Verhaltensanweisungen der Behörden befolgen. Da das Radio zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen über den Sirenen-Fehlalarm ausstrahlt, führt dies zu sehr vielen telefonischen Anfragen der besorgten Bevölkerung bei der Notrufzentrale der Kantonspolizei Uri. Die Überlastung der Telefonverbindungen und der Notrufzentrale ist die Folge. Die Ausstrahlung der Information an die Bevölkerung erfolgt auf Radio DRS erstmals um 1.40 Uhr auf DRS 3. Um 2.00 wird die Sendung wiederholt. Offenbar verursachte beim Gebäude der Sirenenanlage eine vorhandene externe Auslösestelle die Störung.
UW 6, 25.1.2012
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2018  - Mittwoch, 11. April 2018
Zweiter Landverkauf in der Werkmatt Uri
Der Kanton Uri als Eigentümer der Werkmatt Uri kann nach dem Verkauf der ersten Parzelle an die Kässbohrer Schweiz AG im Dezember 2017 einen weiteren Erfolg vermelden. Er verkauft die Parzelle mit dem Gebäude des ehemaligen eidgenössischen Getreidesilos an Christoph Hürlimann. Es soll zum Kunstsilo werden. Das denkmalgeschützte Gebäude des Architekten Eduard Züblin aus dem Jahr 1912 wird in seiner Funktion als Wahrzeichen für das Areal Werkmatt Uri erhalten bleiben. Es soll als Treffpunkt für kulturelle, künstlerische und gesellschaftliche Begegnungen zur Belebung des Areals beitragen. Christoph Hürlimann, der Kulturförderer aus dem Kanton Zug, hat 2012 die private Stiftung Kunstdepot mit Sitz in Göschenen ins Leben gerufen. Die aktive Umsetzung der Vision soll nach der kantonalen Gewerbeausstellung Uri18 beginnen.
UW 28, 11.4.2018, S. 1.
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2019  - Freitag, 12. Juli 2019
In der Werkmatt zieht die Kunst ein
Nach dem ehemaligen Getreidesilo hat der Zuger Kunstsammler Christoph Hürlimann in der Werkmatt auch das Sackmagazin gekauft. In den beiden Gebäuden sollen künftig verschiedene Sammlungen von Kunstobjekten aufbewahrt und präsentiert werden. Eine Herausforderung ist dabei der Denkmalschutz, der an den beiden Gebäuden kaum Änderungen zulässt. Während für die konkrete Nutzung des Sackmagazins noch Abklärungen laufen, öffnet im Getreidesilo die erste Ausstellung. Christoph Hürlimann zeigt aus seiner privaten Sammlung Bilder und Skulpturen fünf zeitgenössischer indischer Künstler. Zu sehen sind Werke von Riyas Komu, Parag Sonarghare, Jagannath Panda, Kaushik Saha und L.N. Tallur; zum Gespräch und Austausch ist Parag Sonarghare – von ihm stammen fotorealistische Bilder – persönlich vor Ort.
UW 52, 3.7.2019, S. 1,7; UW 54, 10.7.2019, S. 20.
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2019  - Freitag, 15. November 2019
Ausstellung «Der Gotthard, Il Gottardo» des Architekturforums Uri
Das Architekturforum Uri zeigt im Getreidesilo Eyschachen die Ausstellung «Der Gotthard, Il Gottardo». Der Gotthard ist nicht einfach nur ein Bergmassiv, vor allem ist er in der Vergangenheit für die Schweiz eine Projektionsfläche ihrer gesellschaftlichen Entwicklung geworden. Das Gebirgsmassiv wurde zum Repräsentanten der Lebenswelten des Schweizer Volks und stand so gesehen im Verlauf der Geschichte als Patron für das Selbstbildnis dieser Nation ein. Beginnend bei der Antike, über das Mittelalter hin zur Industrialisierung und der Neuzeit, hat sich um den Gotthard ein Glaubenssystem herausgebildet, das sich in einzelne Bauten sowie in ganze Erschliessungsanlagen eingelagert hat – hier sind in der Vergangenheit vor allem die Häderlisbrücke, die Teufelsbrücke, das Urner Loch und der Pass an sich (insbesondere die Strasse in der Schöllenenschlucht) und die Bunkeranlagen zu nennen. Der neue Gotthard-Basistunnel steht heute als Archetyp für die erfolgreiche technologische Erschliessung der Natur durch den Menschen. Das Ausstellungsmaterial wurde vom Architekturforum Konstanz Kreuzlingen erarbeitet.
UW 89, 09.11.2019, S. 1.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 16.08.2022