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Regeln alter Schweizer Spiele

Flüsslen

Das «Flüsslen» gehörte zu den ältesten Kartenspielen in der Innerschweiz. Es wurde im Urner Landbuch von 1823 im Artikel 200 verboten.

Das Flüsslen war ein Kartenspiel (ähnlich wie «Trenten»), das eng mit Trinkritualen verbunden ist. Jeder Spieler bekommt 3 Karten. Entscheidend sind vor allem die Under (im Dialekt «Purä»), weil sie sofort eine Art Anwartschaft auf «Flüss» geben. Schon die zweite oder dritte Karte gilt dann als «Flüss», selbst wenn sie nicht die gleiche Farbe wie der «Pur» hat.
Wer den höchsten Flüss auflegt, darf ein Glas trinken.
Bei mehreren Spielern (4, 6, 8) verteilt sich das Trinken besser, da oft 2–3 Spieler ein Glas gemeinsam austrinken.
Sobald der höchste Flüss im Spiel ist, wird ein Glas eingeschenkt – es muss sofort geleert werden, bevor im nächsten Gang wieder ein Flüss gelegt werden kann. Wenn zwei Parteien gleichviel Flüss auflegen, bleibt das Spiel unentschieden.

Literatur: Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde; Band 17 (1927), Heft 1-3.

SPIELREGELN

Vor Beginn kann ein Einsatz (z. B. ein Liter Most oder Wein) «ausgetrentnet» werden. Wird vereinbart, dass der Liter «ausgeflüsselt» werden muss, kommt es oft dazu, dass die Verlierer nichts mehr davon abbekommen.
Strenge Regel: Wer keinen Flüss hat, trinkt nie vom Trunk der anderen.

Die Under («Pur») bilden die Basis. Der Eichlen-Unter (Eicheln) ist der höchste, er zählt 11 Punkte.
Danach: Schellen-Unter (10½), Schilten-Unter (10½), Rosen-Unter (10 + ein «Bitzeli»).
Ass: 11 Punkte.
König, Ober, Banner: je 10 Punkte.
Leere Karten (z. B. 9, 6) zählen ihrem Wert entsprechend.
Drei gleichfarbige Karten = ein «dreifacher Flüss».

Spielweise
Es wird oft gedeutet (durch Mundbewegungen, Augen, Stirn, Schultern), um dem Partner anzudeuten, was man hat.
Man legt zunächst nicht gleich den höchsten Flüss, sondern kundschaftet den Gegner mit kleineren Kombinationen und spielt den stärksten erst später aus.

Beispielkombinationen
Eichlen-Bub + Rosenass + Schellenbanner = 22 Punkte.
Schilten-Bub + Eichlen-Ass + Eichlen-Sieben = 28½ Punkte.
Rosen-Bub + Rosenass + Rosenbanner = 21 Punkte (mit Rosen-Neun sogar 30).
Drei Asse = 33 Punkte.
Eichlen-Bub + Schellen-Bub + Ass = 32½ Punkte.

Literatur: Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde; Band 17 (1927), Heft 1-3.

         

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 22.08.2025