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Musikverein Flüelen
1908-

Gründungsjahr: 1908
Beitritt bv uri: 1931
Korpsstärke: 37 (2006): 29 (2019)
Musiktage: 1932, 1939, 1965, 1972
Musikfest: 2005

Uniform:
1926: von MG Horw
1931: Neuanschaffung (schwarz, gold, violett); alte Uniform an MG Gurtnellen
1956: Neuanschaffung (schwarz)
1977: Neuanschaffung (blau, schwarz)
2003: Neuanschaffung (granitgrau, schwarz)

Zwischen 1884 und 1893 wurden drei erfolglose Versuche unternommen, um einen Musikverein Flüelen zu gründen. 1908 wurde der Gedanken einer Neugründung erneut realisiert. Am Fronleichnamstag 1909 spielte man erstmals öffentlich auf. Die Instrumentierung und das Probelokal waren die ersten Sorgen des Vereins. Mit dem Männerchor führte man den Familienabend und mit dem Turnverein den Theaterabend durch. Die Schützen wurden in den Schiessstand im Oberdorf begleitet. Als erster grosser Höhepunkt umrahmt man musikalisch die Einweihung der neuen Kirche. Das Vereinsschiff fuhr jedoch im Hafenstädtchen nie in ruhige Fahrwasser ein. Die Präsenz bei den Proben war schlecht und der Bestand wurde immer wieder durch Austritte und Wohnortswechsel dezimiert. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges rief einige Flüeler Musikanten in den Aktivdienst. Im letzten Kriegsjahr wurde durch neue Statuten die Musikgesellschaft in Musikverein Flüelen umbenannt. Das Kriegsende brrachte dem Verein keinen Frieden. Man war jedoch in Verein und Vorstand zerstritten. Im März 1922 lösten die verbliebenen Mitglieder den Musikverein Flüelen auf.

Nach zweieinhalb Jahren Unterbruch begleiten acht ehemalige Musikanten des MV Flüelens am Weissen Sonntag 1924 die Kinder. Es wurden in der Folge wiederum Proben abgehalten. Statutarisch tat sich noch nichts Neues. Ins Jahresprogramm wurden wieder die traditionellen Anlässe aufgenommen.
Im November 1924 fand seit zwei Jahren Unterbruch wieder eine Generalversammlung statt. Wichtiger Programmpunkt im Vereinsjahr blieb die Christbaumfeier im «Sternen»-Saal. Auch das restliche Jahresprogramm konnte sich sehen und hören lassen: Umrahmung der kirchlichen Feste, Geburtstag- und Hochzeitsständchen; Platzkonzerte; Empfänge der Dorfverein; Konzert und anschliessender Tanzmusik. Wenn möglich zog man ins Isenthal zur Chilbi. Dabei marschierte man auf Schusters Rappen von der Isleten ins Bergdorf. Man war also gut zu Fuss, jedoch nicht immer im Takt. Marschübungen nach Sisikon sollten dafür sorgen, dass die Blasmusik im Schritt marschierte. Im Juni 1926 konnte der Musikverein Flüelen erstmals in Uniform aufmarschieren. Ein Jahr später erfolgte die Neuuniformierung. Neuinstrumentierung. 1931 erfolgte die Anschaffung der ersten eigenen Uniform.
1931 wurde der Urner Kantonale Musikverband mit dem MV Flüelen als eine der neun Sektionen gegründet. Ein Jahr später fiel dem Verein die Ehre zu, den 1. Kantonalen Musiktag zu organisieren. Es folgten weitere Musiktage.
Der Bestand der aktiven Musiker pendelte in den 1930er-Jahren zwischen 20 und zwei Dutzend Musikanten. So sehr man sich über den Zuwachs freute, stellte sich bei Neuaufnahmen nun jeweils das Problem der fehlenden Uniform.

In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurden die jüngeren Musikanten wiederum in den Militärdienst abberufen. Mangelnde Verdienstmöglichkeit und Wohnungsmangel hatten zudem zwei Austritte zur Folge. Der Musikbetrieb ging einigermassen geordnet weiter. Trotz der Kriegszeit wollte das Volk Unterhaltung - wenn diese auch von den düsteren Ereignissen gefärbt war. Anlässe waren der Heimatabend, die Soldatenweihnacht und ein Preisjassen. 1940 wurde zudem der «Musik-Ball» im Hotel Sternen am Abend des Schmutzigen Donnerstags ins Leben gerufen.
Der Bestand betrug auch in der Kriegszeit zwei Dutzend Musikanten. Der Musikverein war immer noch ohne Fahne. Eine Spende von 50 Franken im Kriegsjahr 1940 eines verstorbenen Passivmitgliedes machte den Beginn eines Fahnenfonds. Zwei Jahre später durfte die Fahne eingeweiht werden.

Nach dem Weltkrieg zog eine neue Zeit ins Land. Die Gotthardstrasse wurde entlang der Eisenbahn durchs Dorf gelegt. Das Tram verschwand. Ein neues Schulhaus wurde gebaut, die Hotelgebäude der Moderne angepasst. An Traditionen hielt der Musikverein vorerst fest. Die Generalversammlung, die Teilnahme am Fasnachtsumzug, die Begleitung der Erstkommunikanten am Weissen Sonntag, das Muttertagsständchen, die Umrahmung der kirchlichen und weltlichen Feier am Nationalfeiertag, das Konzert am Chilbisamstag, die Begleitung der Schützen zum Ausschiessen sowie das Konzert und Theater an Silvester und Neujahr waren feste Bestandteile des Jahresprogramms. Daneben durften sich alle Einwohnerinnen und Einwohner die den 75. Geburtstag feiern konnten, über ein Ständchen erfreuen. Weiter wurden die Anlässe und die Empfänge der Turner sowie der Schützen umrahmt. Mit dem Turnverein wurde das Wald- oder Wiesenfest durchgeführt und gegenseitig holte man sich von eidgenössischen und kantonalen Festen ab.

Im Frühling 1979 wurde dann der Beginn einer neuen Tradition gesetzt. Das Frühlingskonzert bot am Freitagabend Tanz mit der Urner Band Toledos und am Samstag nach dem Konzert mit den einheimischen «Fidelios». Der Frühling und die beiden Musikgruppen brachten den finanziellen Erfolg. Traditionen wurden beibehalten. Turner und Schützen wurden mit Musik von ihren Festen abgeholt. Der Weisse Sonntag kannte weiterhin drei Eckpunkte: Begleitung der Erstkommunionkinder zur Kirche, Apero in der «Rose» sowie schliesslich die Mühe einiger Kameraden, vor dem Eindunkeln den Heimweg zu finden. Am Nationalfeiertag spielte traditionsgemäss eine Gruppe des Vereins ein Ständchen vor der Alten Kirche. An der Flüeler Chilbi wurde auf dem Kirchplatz und im Dorf gespielt. Eine Gruppe trug zur Einstimmung der Mitternachtsmesse traditionelle Weihnachtslieder vor. Traditionell blieben die Geburtstags- und Hochzeitsständchen. Und es wurden die Musikfeste der befreundeten Musikvereine besucht.
Andere Traditionen unterlagen Veränderungen. Das Ständchen am Muttertag wurde auf die Generalversammlung der Frauen- und Müttergemeinschaft gelegt. Der Vereinspatronin Cäcilia tat man zwar noch die Ehre an, jedoch nicht mehr an ihrem Gedenktag. Das Gedächtnis mit der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes mit anschliessender Differenzler­Jassmeisterschaft wurde in den Dezember verlegt. Mit anderen Traditionen wurde gar gebrochen. 1979 fand die Generalversammlung nicht mehr im Vereinslokal Hotel Hirschen, sondern im Restaurant Schützenstube statt. Das Stammlokal blieb im Winter geschlossen. Später wurde die Verbindung noch lockerer, indem der Kranzkasten geräumt werden musste, und man für die Generalversammlung endgültig ins Oberdorf dislozierte.

Im Jahre 1983 bekam der Musikverein zu seinem 75-Jahr-Jubiläum eine neue Fahne. Als Fahnengotte amtete Helen Zgraggen, als Götti Pfarrer Eugen Amstad. Im Jahre 1987 beim Finanzierungsfest für die Neuinstrumentierung musste man die enttäuschende Feststellung machen, dass ein internationaler Schlagerstar wie Toni Marshall kein Garant gegen gähnende Leere im Festzeit war.
Der Bestand des Musikvereins Flüelen erreichte 1986 mit 44 Aktivmitgliedern einen Höchststand.
Zum Abschluss des Jahrtausends entschloss man sich im MV Flüelen zum Wechsel zur Harmonie-Besetzung. Es erfolgte die erste Probe mit drei Flöten und zwei Klarinetten; Im April 2001 wurde das Frühlingskonzert erstmals in der neuen Besetzung gespielt. Gleichzeitig erfolgte die Übergabe des Dirigentenstabs von Edy Aschwanden an Simon Arnold.
An der Generalversammlung 2002 wurde mit Maya Hirt erstmals eine Frau als Präsidentin gewählt. Beim Frühlingskonzert 2003 gab es ein spezielles Ereignis. Im ersten Teil des Konzerts trug der Musikverein noch die alte blaue Uniform, im zweiten Teil mit der neuen granitfarbenen.
Im Juni 2005 durfte der MV Flüelen das 4. Urner Kantonale Musikfest organisieren. Der Gesamtchorvortrag fand auf Nauen auf dem Urnersee statt.

Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, Altdorf 2008.

VEREINSPRÄSIDIUM

Bühler-Winiger Jonas 1908-1909 Präsidium
Zberg Josef 1908-1910 Dirigent
Müller Robert 1910-1910 Präsidium
Müller Paul 1911-1911 Präsidium
Hummel Rudolf 1911-1911 Dirigent
Muheim-Muoser Anton 1912-1916 Präsidium
Zberg Josef 1912-1916 Dirigent
Muheim-Muoser Anton 1917-1917 Dirigent
Bricker Franz 1917-1918 Präsidium
Muheim Karl 1918-1919 Präsidium
Muheim Karl 1918-1919 Dirigent
Infanger-Arnold Josef Maria 1919-1920 Präsidium
Auf der Maur-Jung Josef 1920-1922 Dirigent
Zurfluh Paul 1921-1921 Präsidium
Planzer Paul 1922-1922 Präsidium
Muheim-Muoser Anton 1924-1925 Dirigent
Zurfluh Anton 1924-1928 Präsidium
Gmür-Aschwanden Josef 1926-1961 Dirigent
Zurfluh Paul 1929-1931 Präsidium
Gisler-Gmür Karl 1934-1943 Präsidium
Arnold Josef 1944-1953 Präsidium
Poletti-Infanger Alois 1954-1955 Präsidium
Epp Josef 1956-1959 Präsidium
Mauri-Müller Poldi 1960-1965 Präsidium
Mauri Reinhard 1961-1962 Dirigent
Zagnoli Peter 1962-1977 Dirigent
Zgraggen Ferdi 1966-1971 Präsidium
Vanoli Nino 1972-1979 Präsidium
Aschwanden Leo 1978-1987 Dirigent
Bunschi Toni 1980-1985 Präsidium
Arnold Edgar 1986-1991 Präsidium
Aschwanden Edy 1987-2001 Dirigent
Käslin Pius 1992-1995 Präsidium
Vanoli Rico 1996-2001 Präsidium
Arnold Simon 2001-2014 Dirigent
Hirt Maya 2002-2007 Präsidium
Lang Markus 2008-2011 Präsidium
Ziegler Monika 2011- Präsidium
Truttmann Willi 2015- Dirigent

EREIGNISSE DES VEREINS

Montag, 28. April 1924  - Musik, Tanz, Blasmusik
Flüeler Musikanten begleiten Kinder am Weissen Sonntag
Nach zweieinhalb Jahren Unterbruch tut sich in Flüelen hinsichtlich Blasmusik wieder etwas. Kurz vor dem Weissen Sonntag 1924 wurden alle einstigen Musikanten des MV Flüelen durch einige Mitglieder des alten Vorstandes angefragt, ob sie gewillt wären, den Kindern am Weissen Sonntag ihre einstige Freude wieder zu erfüllen. Acht Musikanten begleiten sodann die Erstkommunikanten zur Kirche. Auf dem Heimweg werden noch einige Märsche geblasen.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 22.
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Sonntag, 30. November 1924  - Musik, Tanz, Blasmusik
Nach Unterbruch wieder erste Versammlung des MV Flüelen
Am Abend findet im Hotel Hirschen nach zweijährigem Unterbruch wieder eine Generalversammlung des Musikvereins Flüelen statt. Zum Präsidenten wird Anton Zurfluh gewählt, zum Dirigenten Anton Muheim und zum Vizedirigenten Josef Gmür.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 22.
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Sonntag, 20. Juni 1926  - Musik, Tanz, Blasmusik
Musikverein in der ersten Uniform
Zum ersten Mal seit eine Blasmusik in Flüelen beseht, marschiert das Musikkorps in Uniform auf, um anlässlich des Feldschiessens die Schützengesellschaft nach Altdorf zu begleiten. Nach dem Absenden wird durch das Dorf marschiert und die Uniform der Bevölkerung präsentiert. Im Stammlokal Hirschen werden zum Abschluss noch ein paar Stücke gespielt, bis die Musikanten - immer noch uniformiert - den Heimweg antreten.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 23.
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Samstag, 15. Januar 1927  - Musik, Tanz, Blasmusik
MV Flüelen will Probenbesuch belohnen
Die Generalversammlung des MV Flüelens beschliesst, den Probenbesuch nicht mehr mit Strafen, sondern durch Anerkennung zu steiger. Es werden Anerkennungsbecher mit der Gravur «Dem fleissigen Probenbesucher» abgegeben. Die Ehre sollte demjenigen Musikanten zukommen, der nicht mehr als zwei entschuldigte oder unentschuldigte Absenzen hat. Wer dem Verein zehn Jahre angehört, wird zum Ehrenmitglied ernannt. Diese Ehre soll auch für jedermann erkennbar sein: Ehrenmitglieder, die aktiv im Korps mitwirken, erhalten ein Abzeichen in Form eines Winkels an die Uniform. Der zweite und dritte Winkel folgen im Abstand von je fünf Jahren.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 25.
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Sonntag, 3. Juli 1927  - Musik, Tanz, Blasmusik
MV Flüelen nimmt am Schwyzer Musiktag teil
Der Musikverein Flüelen nimmt erstmals an einem Musikfest, am 3. Schwyzer Kantonal-Musiktag, in Arth teil. 17 Mann unter dem Dirigentenstab von Josef Gmür spielen das Wettkampfstück «Capriccio», eine. Als Erinnerungsgabe erhält man einen hübschen Becher, der mehrmals mit Tranksame eingeweiht wird. Der Vorstand erhält mit dem Trunkbecher auch eine neue Aufgabe. Im Vereinslokal sollt ein Kasten aufgestellt werden, um den Becher - wenn auch noch einsam - darin unterzubringen.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 25 f.
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Montag, 11. Februar 1929  - Musik, Tanz, Blasmusik
Instrumente müssen in der Wirtschaft aufgetaut werden
Am Fasnachtsumzug schneit es und dazu herrscht eine solche Kälte, dass an den Instrumenten der Flüeler Musikanten während dem Spielen die Ventile einfrieren. Diese sind deshalb einige Male genötigt, aus dem Umzug zu treten und die Instrumente in einer passenden Wirtschaft am Ofen wieder aufzuwärmen.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 26.
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Sonntag, 12. April 1931  - Musik, Tanz, Blasmusik
Flüeler Musik marschiert erstmals in eigener Uniform auf
Zuerst wollte man für die alte Uniform Mützen und Kordeln anschaffen. Bei der genauen Prüfung reifte jedoch die Idee, die Musik mit einer neuen Uniform in den Farben Schwarz, Gold, Violett auszurüsten. Der Preis pro komplette Uniform betrug 135 Franken. Die alte Horwer Uniform wurde für 450 Franken an den Musikverein Gurtnellen verkauft. Am Weissensonntag maschiert man erstmals mit der eigenen, neuen Uniform auf.
StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 26.
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Sonntag, 11. Oktober 1931  - Musik, Tanz, Blasmusik
Gründung des Urner Kantonalen Musikverbandes
Am 11. Oktober 1931 findet in Gurtnellen die Gründungsversammlung statt. Nach zahlreichen Abänderungsanträgen werden die Statuten gutgeheissen. Dem ersten Vorstand gehören die folgenden Personen an: 

- Präsident Albin Gisler, Sektion Altdorf; 
- Vizepräsident Robert Furrer, Erstfeld; 
- Kassier Franz Zurgilgen, Andermatt; 
- Aktuar Paul Zurfluh, Flüelen; 
- Materialverwalter Albert Huber, Altdorf; 
- 1. Beisitzer Gotthard Gamma, Göschenen;
- 2. Beisitzer Bartholomäus Gnos, Silenen. 

Ebenfalls auf zwei Jahre wird die erste Musikkommission gewählt. Der Jahresbeitrag pro Mitglied wird auf einen Franken festgelegt. Dem Urner Kantonal Musikverband gehören bei der Gründung die folgenden Mitglieder an:

- Feldmusik Altdorf
- Feldmusik Andermatt
- Musikverein Flüelen
- Musikgesellschaft Gurtnellen
- Musikverein Bürglen
- Musikgesellschaft Schattdorf
- Musikgesellschaft Erstfeld
- Musikgesellschaft Göschenen
- Musikgesellschaft Silenen 

UKMV, Die Geschichte der Blasmusik im Kanton Uri, S. 59.
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Sonntag, 29. Mai 1932  - Musik, Tanz, Blasmusik
1. Kantonaler Musiktag in Flüelen
13 Sektionen finden sich um 12.45 Uhr - leider bei Regenwetter - in Flüelen ein. Auf dem Bahnhofplatz steht zuerst die Gesamtchorprobe auf dem Programm. Als Gesamtchorstücke stehen der «Festgesang» von Jaeggi und der Marsch «Zürich» von Heusser auf dem Programm. Anschliessend formiert sich der Festumzug vom Bahnhofplatz, dem Quai entlang ins Dorf und Oberdorf und wieder zurück auf den Hauptplatz, wo die 14 Sektionen mit 387 Musikanten in strammer Formation aufmarschieren. Nach Beendigung des Festvortrages in der Alten Kirche erfolgen die Konzertvorträge. Der Musikverein Flüelen eröffnet das Konzert mit dem Begrüssungsmarsch «Dem Schweizerland». Alsdann richtet Gemeindepräsident Franz Arnold als Präsident des Organisationskomitees eine gehaltvoll, der Krisenzeit angepasste Begrüssungsansprache an die Festversammlung. Um 14 Uhr wird mit den Vorträgen der Verbandssektionen (Andermatt, Gurtnellen, Bürglen, Schattdorf, Erstfeld, Göschenen, Silenen und Altdorf) sowie der Gastvereine Brunnen, Seewen, Schwyz und Buochs begonnen. Um 17 Uhr folgen die Gesamtvorträge der 387 Musikanten unter der Leitung von Kantonal-Direktor F.W. Schaer. Bei der anschliessenden Veteranen-Ehrung werden Musikanten mit 25 und mehr Jahren in den Reihen von Musikvereinen zu Veteranen des Kantonal-Verbandes ernannt. Solche mit 35-jähriger Vereinszugehörigkeit erhalten die Medaille des Eidgenössischen Musikverbandes.
UKMV, Die Geschichte der Blasmusik im Kanton Uri, S. 59; StAUR P-121/128-2 (4); Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 26; siehe auch: UW 21, 21.5.1932 (Datum 22.5.1932).
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Sonntag, 17. Mai 1942  - Musik, Tanz, Blasmusik
Musikverein Flüelen darf seine erste Vereinsfahne einweihen
Grosser Tag für den Musikverein Flüelen. Er darf seine erste Vereinsfahne einweihen. Flüelen atmet Festluft. Morgens 9.30 Uhr findet der Festgottesdienst mit Ehrenpredigt statt. Eine Stunde später folgt das Bankett im Hotel Sternen. Anschliessend werden beim Bahnhof die Gastsektionen zur Gesamtchorprobe empfangen. Es folgen Marschmusk durch das Dorf, die Vorträge der Musikvereine und der Gesamtchor auf dem Hauptplatz. An dem Fest nicht teilnehmen kann Vereinspräsident Karl Gisler, der infolge eines Unfalls während des Militärdienstes im Spital in Altdorf liegt.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 32.
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Sonntag, 8. April 1956  - Musik, Tanz, Blasmusik
Musikverein Flüelen erstmals in neuer Uniform
Der Weisse Sonntag seinem Namen gerecht. Es hat über Nacht geschneit. Der Musikverein erscheint erstmals in neuer Uniform.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 38.
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Freitag, 1. August 1958  - Musik, Tanz, Blasmusik
Traditionelle Anlässe werden hinterfragt
Der Musikverein Flüelen erklärt, dass er bei der 1. Augustfeier nur mehr bereit, erstens bei der kirchlichen Feier zu spielen und zweitens, wenn eine schriftliche Einladung seitens der kirchlichen Behörden vorliegt. Auch die weltliche Feier vor der alten Kirche hat nicht nur musikalische Auffrischung nötig.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 39.
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Samstag, 22. August 1959  - Musik, Tanz, Blasmusik
MV Flüelen feiert 50-Jahr-Jubiläum
Die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins Flüelen begann am Samstagabend mit einem Unterhaltungsabend. Am Sonntag beginnt das Programm mit dem Gedächtnis für die verstorbenen Mitglieder und anschliessender Totenehrung. Beim Grab von Ehrenpräsident Josef Arnold wird ein Kranz niedergelegt, stellvertretend für alle verstorbenen Aktiv- und Ehrenmitglieder. Danach wird zum Bankett im Vereinslokal Hirschen geschritten. Den Festzug vervollständigen der Musikverein Seedorf, Turner und Trachten, OK und Ehrengäste. Auf dem Festplatz folgen Konzertvorführungen und Ansprachen. Der Prolog über die Vereinsgeschichte, verfasst von Regierungsrat Josef Müller, wird von Primarschülern vorgetragen. Zum Schluss des Festes wird den Gastsektionen ein Festandenken überreicht. Um 17 Uhr geht ein heftiger Gewitterregen nieder. Der öffentliche Tanzabend und Jubiläumsball muss auf den Abend des nächsten schönen Wochentages verschoben werden.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 40.
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Freitag, 30. Dezember 1960  - Musik, Tanz, Blasmusik
Der Musikverein Flüelen spielt Theater
Der Musikverein Flüelen spielt zum Jahreswechsel Theater im Hotel Sternen zum Jahreswechsel. «S'mues öppis gah!» wird dreimal aufgeführt. Und es geht etwas! Dreimal ist der Saal vollbesetzt; das Konzert hat ebenfalls einen grossen Erfolg. Es soll noch an keinem Musikabend vorgekommen sein, dass das Publikum derart applaudiert, so dass das neuste Stück, ein amerikanischer «Tiger Rag», zweimal gespielt werden muss. In finanzieller Hinsicht schlägt der Musikabend jedoch keine grosse Wellen. Nach Theater und Konzert spielte die Flüeler Band «For every boys» zum Tanze auf. Mit diesem Erfolg endet die Theatertradition des Musikvereins Flüelen. Der Saal des Hotel Sternen bleibt nämlich in Zukunft von Ende November bis anfangs März geschlossen. Dem Musikverein fehlt damit für seine Produktionen die Bühne.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 43.
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Samstag, 1. August 1964  - Musik, Tanz, Blasmusik
1.-August-Feier sorgt in Flüelen für Diskussionen
Die Feierlichkeiten am Nationalfeiertag sorgen in Flüelen für Diskussionen. Die Gemeinde will, dass die 1. Augustfeier auf dem neuen Parkplatz und nicht mehr im «Pfiffämätteli» durchgeführt wird. Der Musikverein hält dort aber jeweils sein Wiesenfest ab und hat hierfür eine Bühne gestellt. Die Mehrheit beschiest, am 1. August deshalb nicht mehr zu spielen. Zwei Mitglieder drohen gar mit dem Austritt. Mit Blick auf die Neuinstrumentierung entscheidet man sich dann kurzfristig, die 1.-August-Feier doch noch musikalisch zu umrahmen. Es gibt allerdings Schwierigkeiten, am 1. August eine gute Besetzung aufzubieten. Zudem werden die Darbietungen durch den zunehmenden Bahn- und Autoverkehr gestört. Es gibt Kritik an den Gemeindebehörden. Der Gemeinderat steht nach Ansicht des Musikvereins nicht mit vollem Herz hinter der Feier.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 44.
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Samstag, 28. April 2001  - Musik, Tanz, Blasmusik
MV Flüelen spielt in Harmonie-Besetzung
Der Musikverein Flüelen tritt am Frühlingskonzert erstmals in Harmonie-Besetzung auf. Zu den Blasinstrumenten kommen in der Besetzung drei Flöten und zwei Klarinetten. Gleichzeitig erfolgt die Übergabe des Dirigentenstabs von Edy Aschwanden an Simon Arnold.
Gisler-Jauch Rolf, 100 Jahre Musikverein Flüelen, S. 55.
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Sonntag, 12. Juni 2005  - Musik, Tanz, Blasmusik
Urner Kantonales Musikfest in Flüelen
Über 640 Musikantinnen und Musikanten aus 17 Urner Sektionen und einer Nidwaldner Gastsektion erleben in Flüelen ein bestens organisiertes und stimmungsvolles Musikfest. Nach Schattdorf (1993), Altdorf (1997) und Unterschächen (2000) erlebt Uri zum vierten Mal ein Musikfest. Zum vollen musikalischen Programm des Urnern Kantonalen Musikfestes gehören zwei Konzertvorträge (ein Selbstwahl- und ein Aufgabenstück) sowie die Marschmusikdemonstration auf der Dorfstrasse. Abgeschlossen wird das Musikfest mit dem Gesamtchor auf dem Urnersee der Veteranenehrung. Auf zehn von vierzehn Nauen verteilt, spielen 16 Blasmusikformationen unter der Leitung von Smon Arnold zwei Märsche.
UW 46, 15.6.2005
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 08.12.2020