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Das Schmelzwerk
   
In den Zeiten vor dem grossen Bergherrn Madran wurde das Erz in einem Schmelzofen zu Amsteg verarbeitet. Ende des 17. Jahrhunderts bestand eine umfangreiche Anlage im Maderanertal, die wohl ebenfalls von den Madran errichtet worden war. Sie befand sich unterhalb der Golzerenalp am Kärstelenbach und umfasste damals den Schmelzofen, Kohlhütten und Wasserleite. Diese speiste das Wasserrad, welches das Blasbälge des Schmelzofens antrieb. Es fehlte das Pochwerk zum Zerkleinern des Erzgesteins. In der Nähe des Schmelzwerkes befanden sich ferner die Arbeitsstätten der Köhler.

Von diesen Bauten ist heute bloss noch der restaurierte Hochofen in Obermatt erhalten. Zudem erinnert noch der Name «Kohlplatz» in Hinterbristen, an den Bergbau.

Der Hochofen wurde von oben mit Eisenerz, Holz und Zuschlägen (u.a. Kalkstein) so beschickt, dass sich im Ofen Schichten von Holz und Eisenerz abwechselten. Unten wurde heisse Luft eingeblasen. Durch das entstehende Kohlenstoffmonooxid wurden die Eisenoxide reduziert, und es sammelte sich unten flüssiges Roheisen an, das in regelmässigen Abständen entnommen wurde (Abstich).

Der Schmelzer teilte die Arbeit mit einem Schmelzknecht und zwei Aufsehern. Nach Anleitung des Schmelzers wurde das Erz aufgesetzt. Jeder war verpflichtet, wach zu bleiben, solange der «Umgang» bei ihm lag. Knechte, die einschliefen, mussten zwei Mass Wein oder den gleichen Betrag in Geld bezahlen. Für entwendetes oder weggetragenes Werkzeug waren zwei Mass Wein Busse festgelegt.

Quellen, Literatur: Blättler Alois, Der alte Bergbau in Uri, S. 19. S. 29. / S. 56; Walter Hans, Bergbau und Bergbauversuche in den fünf Orten, 2. Teil.

 



 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019