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Dienstag, 8. Juli 2025

Freitag, 8. Juli 2005
Freilichttheater «D’ Gotthardposcht» in Andermatt
Im Beisein von viel Prominenz geht die Premiere des Freilichttheaters "D'Gotthardposcht" über die Bühne. Auch Bundesrat Samuel Schmid stattet Andermatt einen Besuch ab. Zum vierten Mal wird in diesem Sommer in Andermatt das Freilichttheater «D’ Gotthardposcht» aufgeführt, erstmals unter der Regie von Stefan Camenzind. Das stimmungsvolle Spiel rund um die letzte Fahrt der Gotthard-Postkutsche vermag erneut zu überzeugen, nicht zuletzt dank einiger Neuerungen. Die Lage ist hart, aber nicht hoffnungslos. Der Gotthardtunnel ist durchbrochen, eine neue Zeit ist angebrochen. Zum letzten Mal fährt die Postkutsche über den Gotthardpass. Zeitenwende, Zeit, umzudenken. Hier ist das Stück «D’ Gotthardposcht» angesiedelt. Und trotzdem ist es kein rein historisches, kein rückwärtsgewandtes Spiel. Schauspiel als Sinnbild «Nehmen wir das Schauspiel, das uns erwartet, als Sinnbild für Vergangenes und Zukünftiges, für Beständigkeit und Herausforderung», sagte Landammann Josef Arnold in seiner kurzen Ansprache vor der Premiere am Freitag, 8. Juli. «Uri ist bereit, sich den künftigen Herausforderungen zu stellen – genauso, wie die Urschner es mit dem Wandel der Verkehrsmittel getan haben.» Im Stück treffen sie aufeinander, die Hoffnungslosen und die Hoffnungsvollen, wenn auch nicht im Vordergrund. Dort stehen mächtig die Postkutsche und ihre fünf vorgespannten Pferde, dort spielen sich die menschlichen Geschichten ab: ein verschwundener Liebster, ein intrigierender Bösewicht, eine stumme Schöne – Volkstheater auf hohem Niveau, gefühlvoll und überzeugend gespielt, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Gelungene Neuerungen Das Stück von Roger Rau ist vom Theaterfachmann Paul Steinmann überarbeitet worden, der Text wurde ein wenig gerafft, einge Szenen kamen dazu, um die Dramaturgie genauer zu fokussieren. Regisseur Stefan Camenzind setzte das Ganze sehr gut ins Szene - ein Theaterabend ohne Längen. Als eine der wichtigsten Neuerungen gilt es die Musik zu erwähnen. Die eigens für «D’ Gotthardposcht» entstandenen Kompositionen von Rafael Baier unterstreichen die Stimmung des Stücks wunderbar. Das Orchester agiert zu Beginn ausserhalb der Handlung, liefert eine präzise Filmmusik ab, und tritt im zweiten Teil als Tanzorchester auf die Bühne. Die Rollen sind hervorragend besetzt. Stefan Camenzind konnte auf routinierte Darstellerinnen und Darsteller zurückgreifen. Gegenüber den vorangegangenen Inszenierungen gab es nur wenige Besetzungswechsel. Werner Biermeier, der einzige Profischauspieler auf der Bühne, dessen relativ kurzfristige Besetzung als Postillion im Vorfeld für einigen Wirbel sorgte, fügt sich gut ins Laienensemble ein. Stars auf vier Beinen Nicht vergessen werden dürfen die Mitwirkenden auf vier Beinen. Sie tragen massgeblich zur Stimmung bei. Der Szenenapplaus bei der Premiere für ein Geisslein, das sich von seiner Herde absetzte und neugierig die Bühne erkundete, war mehr als verdient. Imposant präsentiert sich auch das Bühnenbild. Das Bauernhaus von Jost Danioth sieht aus, als wäre es in Ehren auf dem Bellevue-Areal verwittert. Das Premierenpublikum zeigte sich begeistert und belohnte die Leistung der Mitwirkenden mit stehenden Ovationen. Ein Besuch in Andermatt lohnt sich. Wer stimmungsvolles Volkstheater ohne Sentimentalitäten schätzt, sollte sich auf jeden Fall ein Ticket sichern. Lange zögern darf man jedoch nicht: 11 000 der 19 000 Billette sind bereits verkauft. Mit der Deniere vom 20. August geht die diesjährige Saison des Freilichtspiels "D'Gotthardposcht" in Andermatt zu Ende. Die 21 Vorstellungen vermochten gegen 18'500 Besucherinnen und Besucher ins Urserntal zu locken.
Quellen / Literatur: UW 54, 13.7.2005

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021