Urner Ereignisse an einem bestimmten Tag
Mittwoch, 20. Oktober 2010
Jagdwaffen-Schiessobligatorium kommt
Für mehr Sicherheit und Weidgerechtigkeit: An seiner Session entscheidet der Urner Landrat über die veränderte Jagdverordnung und für die Einführung des Schiessobligatoriums mit Jagdwaffen.Aus Nachhaltigkeitsüberlegungen darf der Haubentaucher in Zukunft nicht mehr gejagt werden. Das Patent berechtigt aber weiterhin zur Wasserwildjagd auf Stockenten, Reiherenten, Blässhühner und Kormorane. Mit der Änderung der Verordnung ist neu nicht nur jagdberechtigt, wer das 20. Altersjahr erfüllt hat, sondern auch, wer das 20. Altersjahr im gleichen Jahr erfüllt. Geändert wird auch die Praxis, dass irrtümlich erlegte Tiere beim Polizeiposten vorgewiesen werden müssen. Solche müssen nur noch bei den für diese Kontrolle ausgebildeten Jagdaufsehern und Wildhütern vorgewiesen werden.
Quellen / Literatur:
UW 72, 15.9.2010
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Mittwoch, 20. Oktober 2010
Lys Assia zu Gast am Kaffeechränzli
Rund 300 Seniorinnen und Senioren folgen der Einladung in den "Uristier"-Saal zum "Kaffeechränzli". Überraschungsgast ist dabei Lys Assia. Die 86-jährige Sängerin sang sich mit "Oh mein Papa" und anderen Schlagern in die herzen der Zuhörerschaft. Nach zehn Jahren übergibt Kurt Gisler die Leitung des beliebten Anlasses an Franziska Dahinden.
Quellen / Literatur:
UW 83, 23.10.2010
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Mittwoch, 20. Oktober 2010
Mit einer Volksinitiative zum kantonalen Jugendhaus
Jugendlokale seien Sache der Gemeinden, findet der Landrat. Die Juso und 626 Urnerinnen und Urner sehen das anders. Mit einer Initiative soll der Kanton in die Pflicht genommen werden.
«Seit 40 Jahren wird um ein kantonales Jugendhaus gekämpft.» Landrätin Annalise Russi (Grüne, Altdorf) machte am vergangenen Mittwoch, 20. Oktober, im Landrat deutlich, dass man es in dieser Frage mit einem uralten Anliegen zu tun habe. Mit einer parlamentarischen Empfehlung wollte sie erreichen, dass sich der Regierungsrat für den Bau eines Jugendzentrums einsetzt. Die Regierung will aber nichts davon wissen. «Die Federführung durch den Kanton und die eigenständige Führung eines kantonal betriebenen Jugendhauses würde einen klaren gesetzlichen Auftrag erfordern, der bislang fehlt», begründete die Regierung ihre ablehnende Haltung in ihrer Antwort.
Bildungs- und Kulturdirektor Josef Arnold bekräftigte im Landrat diese Position: «Die Hauptverantwortung für den Betrieb eines Jugendlokals liegt bei der Gemeinde.» Der Kanton unterstütze zwar die Jugendarbeit, werde aber bei einem Jugendhaus nicht die Federführung übernehmen.
Genau das will die Juso nun mit einer Initiative ändern: «Der Kanton soll die gesetzliche Grundlage erhalten, ein Jugendzentrum zu erstellen und zu betreiben», erklärt Parteipräsident Fabian Rieder. Zu diesem Zweck hat die Jungpartei anlässlich ihres 5-Jahr-Jubiläums im März eine Unterschriftensammlung lanciert. «Die Unterschriftensammlung fiel uns sehr leicht, das Anliegen stösst in der Bevölkerung auf viel Sympathie», betont Fabian Rieder.
626 Unterschriften sind schliesslich gesammelt geworden, deren 600 werden für eine Volksinitiative benötigt. Am vergangenen Mittwoch, 20. Oktober, konnte die Juso deshalb die Volksinitiative bei der Standeskanzlei einreichen. Mit einem profilierten Jugendhaus wurden die Urner Landrätinnen und Landräte am Morgen der Oktobersession vor dem Rathaus von der Juso empfangen und mit einem Blatt mit Argumenten für das Jugendhaus bedient.
Von der Juso-Aktion zeigte sich aber eine Mehrheit des Parlaments offensichtlich unbeeindruckt. Die Parlamentarische Empfehlung von Annalise Russi wurde mit 33:18 nicht überwiesen. Insbesondere SVP und FDP stimmten gegen den Vorstoss. Jung-SVP-Präsident Alois Arnold (1981, Bürglen) betrachtet «den Unterhalt und den Betrieb einer Jugendlokalität als eine klare Gemeindeaufgabe». Diese könne vom Kanton zwar unterstützt werden, doch die Regierung dürfe «bestimmt nicht selber aktiv» werden. Es müsse das Ziel sein, den Jugendlichen in ihren Wohngemeinden attraktive Freizeitangebote anzubieten. Nicht alles müsse man «zentralisieren», so der SVP-Parlamentarier.
Auch Hedy Kempf (FDP, Schattdorf) sprach sich dagegen aus, dass der Kanton ein Jugendhaus aufbaut. Die Jugendlichen wollten mitplanen, mitentscheiden und selber Hand anlegen. «Mit andern Worten: Sie wollen nicht, dass wir ihnen Lokale aufbauen und einrichten.» Die Jungen und Mädchen würden einen zentralen Treffpunkt gar nicht wollen, da sie ihre Freizeit lieber in der eigenen Gemeinde verbringen.
Vergeblich kämpften Teile der CVP sowie der SP/Grüne-Fraktion für die Überweisung der Parlamentarischen Empfehlung. Annalise Russi wies darauf hin, dass «in unseren westlichen Nachbar-Halbkantonen möglich ist, was in Uri undenkbar scheint». Sowohl Nid- als auch Obwalden hätten Projekte für kantonale Jugendeinrichtungen ausgearbeitet. Für Urs Dittli (CVP, Schattdorf) ist die Regierung «fern jeder Wirklichkeit», wenn sie sich gegen die Tatsache sträube, dass sie sich für ein kantonales Jugendhaus einsetzen müsse. «Der Regierungsrat muss zur Kenntnis nehmen, dass die heutigen Jugendlichen anders sind als noch vor einer Generation.» Die Jungen seien mobiler und würden sich nicht nur in ihrem eigenen Dorf treffen, sondern auch in einer anderen Gemeinde. «Und meistens heisst dieser Treffpunkt Altdorf».
Anita Schuler (CVP, Seedorf) führte aus, dass nicht alle Gemeinden über ein Jugendlokal verfügen würden. Da sich die Jugendlichen nach 22.00 Uhr nicht mehr in einem Restaurant aufhalten dürften, «landen sie wohl oder über auf der Strasse». Dies könne man mit einem Jugendzentrum aber verhindern helfen.
Quellen / Literatur:
UW 83, 23.10.2010
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DAS HEUTIGE DATUM
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