Register der Volksfrömmigkeit
IHS, Christus-Monogramm
Das Monogramm des Namen Jesu IHS leitete sich von der Transkription der ersten beiden und des letzten Buchstabens des griechischen Namens Jesu ab. Verbreitet war auch die lateinische Lesart Iesus Hominum Salvator (Jesus, der Retter der Menschen). Bei den Jesuiten wurde das Symbol als Kurzform von Iesum Habemus Socium (Wir haben Jesus als Gefährten) gedeutet.
Das Christus-Monogramm IHS, das an älteren Häusern, vor allem an Bauernhäusern (an Türen und an Giebelflächen), zu finden und auch als Zierelement an Möbelstücken (an Truhen, an der Bettstatt und an Stabellen) und Keramik verbreitet war, galt nicht bloss als Schmuck, sondern als Schutzzeichen. Das Volk deutete es als Jesus, Heiland, Seligmacher. Meist wurde es in einem Kreis gehalten. Weniger verbreitet, aber doch auch anzutreffen, war das Marien-Monogramm, das in der Volksfrömmigkeit nicht den gleichen Stellenwert wie das Christusmonogramm hatte.
Zusammen mit andern Zeichen hielt das IHS Unglück, den Teufel und Zauberei ab. Auch gesprochen galt der Name Jesu als Schutz. Noch heute entfährt vielen Menschen bei einem schreckhaften Erlebnis unbewusst ein herzhaftes «Jessäs».
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 167 f. Literatur: Zihlman Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 318; Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel, S. 116.
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DAS NACHSCHLAGEWERK
Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen
des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit
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Walter Bär-Vetsch, Altdorf
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