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ABGEGANGENE BAUTEN

Gemeinden Übersicht

Wintersperren und Passöffnungen

 Als 1830 die Passstrasse zum und über den Gotthard vom Saumweg zur Fahrstrasse ausgebaut war, versuchte man diese auch durch den Winter fahrbar zu halten. Das Rad wurde in der Schneelandschaft durch die Kufen ersetzt und das Pferd vor einen Schlitten gespannt. Wenn allerdings der Schnee zu hoch lag, konnte auch dieses Fahrzeug seinem Namen nicht mehr gerecht werden und es gab kein Durchkommen!
Nun kamen am Gotthard die «Bruchochsen» und die «Ruttner» zum Einsatz. Die Ochsen hatten auf dem Gotthard ihre Ställe in dem 1834 erbauten Zollgebäude («Alte Sust»). Man bediente sich im Winter der kräftigen Tiere zum Schlittenziehen, aber auch zum Wegemachen. In den leichteren Fällen liess man sie ein schlittenartig geformtes Stück Holz ziehen, welches den Schnee auf beide Seiten schob. Bei hohem Neuschnee ging eine erste Abteilung, die sogenannte «Fürleite», voraus. Zwei einheimische Wegknechte («Ruttner») sondierten mit ihren Geländekenntnissen sowie langen Stangen und bestimmen das Trassee. Eine Anzahl Ochsen (oder Pferde), von denen ein Tier geritten wurde, «brachen» den Schnee. Die «Bruchochsen» wurden hin und her getrieben, bis der Neuschnee festgestampft war. Eine zweite Abteilung von «Ruttnern» mit Schaufeln und Spaten füllte dann in der «gebrochenen» Spur die Trittlöcher der Tiere aus und weitete und ebnete den Weg.
Der Verkehr wurde durch diese Technik, welche bis ins frühe 20. Jahrhundert angewendet wurde, auf einem ständig in die Höhe wachsenden festen Schneedamm abgewickelt. Die Schneeoberfläche der Strasse konnte dabei die granitenen Randsteine um ein Beträchtliches übersteigen.

Die Eisenbahn trotzt dem Winter 1882 wurde die Gotthardbahn eröffnet. Mit technischen Kunstwerken wie Tunnels, Galerien und Brücken ging die Eisenbahn auf ihrer Fahrt zum Gotthard den Lawinen aus dem Weg. Die dunkle Fahrt «unten durch» liess die Beschwerlichkeiten «oben drüber» vergessen. Der moderne Verkehr brachte in seinem ersten Akt das moderne System der «Wintersperre». Um die Strassen über die Pässe «wintersicher» zu machen, wurden sie rigoros abgesperrt und aus dem Verkehr gezogen. Der Gotthardpass wurde einsamer, die Strasse nurmehr aus strategischen Gründen für das Militär bis zum Hospiz offengehalten.
Die Eisenbahn verstand es hingegen auch auf den offenen Strecken dem Winter zu trotzen. Seit 1896 kam auf der Gotthardstrecke eine Dampfschneeschleuder zum Einsatz. 1923 erhielt die Schöllenenbahn die Konzession für den ganzjährigen Betrieb. Nachdem die notwendigen Galerien erstellt wurden, fuhr die Furka-Oberalp-Bahn im Kriegsjahr 1942 erstmals auch im Winter über die Oberalp, während die Bahn über die Furka bis zur Eröffnung des Basistunnels 1982 ihren Betrieb jeweils im Winter einstellen musste. Dann ging es auch das ganze Jahr «unten durch»!

Das Automobil muss zuerst rechtliche Hindernisse abbauen Den zweiten Akt des Kampfes der modernen Verkehrsmittel gegen die Macht des Winters schrieb das Automobil. Dieses musste jedoch die jahreszeitlich günstige Fahrt über die Alpenpässe zuerst rechtlich erkämpfen, denn den ersten Automobilisten war die Fahrt über die Pässe verwehrt. 1907 wurde der Gotthardpass und 1917 auch der Klausen und die Furka für das neue Verkehrsmittel freigegeben. Bei der Oberalp bestand weiterhin das Problem, dass das Fahrverbot für Automobile auf der Bündner Seite noch bis 1925 bestehenblieb. Wer sich mit seinem Vehikel auch dort fortbewegen wollte, hatte ab der Passhöhe seiner «Stinkdroschke» ein Pferd oder Maultier vorzuspannen. So galt das Fahrzeug als Fuhrwerk! Die freie Fahrt dauerte jedoch vorerst nur bis in die Winterzeit.



Der Schnee liegt übermannshoch und wird in Stufen abgetragen. Trotzdem spricht der Rechenschaftsbericht über die Staatsverwaltung des Kantons Uri «von mildem Winterwetter und kleineren Schneemengen auf den Alpenpässen». Rund 30 Wegknechte stehen auf der Fotografie zur Öffnung der Passtrasse zum Gotthard im Einsatz. Mit dem Ausschaufeln der Passtrasse war die Arbeit nicht getan; es musste auch Platz für den ausgehauenen Schnee geschaffen werden.
Foto: Staatsarchiv Uri, Provenienz Kantonales Bauamt Uri.

Das Rad war (noch) nicht wintertauglich Das Rad wurde bisher von Zugtieren ins Rollen versetzt, beim Automobil bekamen die Räder nun selbst die Aufgabe des Antriebs, der jedoch auf weichem oder glattem Untergrund schnell versagte. Die Möglichkeit des Schlittenverkehrs und vor allem die Eisenbahn machten eine Schneeäumung der Gotthardstrasse ab Amsteg noch nicht notwendig. Im Winter lag somit oft bereits auf den Zufahrtsstrassen zu den Pässen so viel Schnee, dass das Automobil seinem Namen als selbstfahrendes Objekt nicht mehr nachkommen konnte.
Von der Industrie gab es durchaus Versuche dies zu ändern, so wurden in Andermatt und Umgebung im Jahre 1927 von Ford Versuche mit einem Automobilschlitten durchgeführt. Dass das Auto nun auch in die schneeweise Winterpracht eindringen könnte, löste in der «Gotthard-Post» keine Begeisterung aus: «Wohl würde ein solcher Automobilschlitten auf dem Gebiet der Technik eine Verbesserung des Winterverkehrs bedeuten, aber er würde unsere würzige Winterluft durch seinen Benzingeruch verpesten und unseren Wintersport ein unpassendes neuzeitiges Gepräge verleihen, auf das man gerne verzichtet.» Andere Zeitungseinsendungen deckten dem Wintersportplatz bereits Anfang der 1930er-Jahre Möglichkeiten für den Tagestourismus auf: «Das hätte den Vorteil, dass man sonntagvormittags von Zürich her mit auf dem Autodache aufgeschnallten Ski nach Andermatt fahren könnte, um sein Sportkostüm zu zeigen und am Abend wieder beizeiten im Corso zu sein und die Nacht dort zu vertanzen.»

Die Schneeräumung war noch nicht vordringlich Das moderne Wirtschaftsleben verlangte bald eine ganzjährig geöffnete Strasse. Es wollten aber auch die rund 220 einheimischen Motorwagenbesitzer (1936) ihre Automobile das ganze Jahr benutzen können. Vor allem war man in diesen Kreisen der Ansicht, dass sich die Kosten der Offenhaltung bei einer Einnahme von nahezu 300'000 Franken aus den Strassengebühren rechtfertigen liesse. Im zweiten Akt des Einzugs der modernen Verkehrsmittel wurde nun auch der Kampf gegen die Wintersperre auf den Pässen aufgenommen. Die Öffnung beziehungsweise Schliessung der Passstrassen hing wesentlich von der gefallenen Schneemenge ab. Die Regel war, dass der Gotthardpass im Frühsommer (15. Juni) geöffnet wurde. Über zwei Dutzend Wegknechte schaufelten dann die Passstrasse über den Gotthard frei. In den 1930er-Jahren hatten die Gotthardvereinigung während fünf Jahren den Schneebruch im Frühling auf dem Pass auf Kosten des Kantons übernommen. Da an der frühen und längeren Offenhaltung auch der Tourismus interessiert war, erklärte sich auch der Kanton Tessin bereit, einen «grösseren Beitrag an die erheblichen Kosten» zu zahlen. Die «Automobil-Revue» war dafür besorgt, dass der Forderung nach einer frühen Passöffnung ständig Nachdruck verliehen wurde.



Die Fotografie von Jean Haemisegger, Andermatt, in den frühen 1930er-Jahren zeigt die frei geschaufelte Strasse auf dem Gotthardpass. Die Strasse trug noch nicht das Schwarz des Asphalts, sondern das Grau von Kies und Schotter. Der Asphalt machte die schwarz geräumte, schneefreie Strasse vor allem für den Sommer staubfrei.
Foto: Staatsarchiv Uri, Slg Bilddokumente 250.02-BI-34372.


Mit Wind und Asche gegen den Schnee Es fehlte in der Presse auch nicht an Vorschlägen wie der Pass früher geöffnet werden könnte: «Statt eine Strasse ganz mühsam auszugraben, genügt es bei günstigen Windverhältnissen, durch die Schneemassen einen tiefen Einschnitt der Länge nach zu ziehen, um dann das Ausweiten dem Winde zu überlassen.» Ein anderer Vorschlag besagte, dass die Fläche, die man frei zu machen wünsche, durch Russ oder Asche einzuschwärzen sei, da bekanntlich Schwarz die Wärme besser aufnehme und an die Unterlage weitergebe. In den Urner Zeitungen wurde an diesen «Theoretikern» jedoch bemängelt, dass sie nicht erwähnt hätten, wo die grosse Menge der Asche aufzutreiben wäre. Die frühere Öffnung und die Wintersicherheit waren vor allem eine Kostenfrage.

Es wird nun schwarz geräumt Mit Bundesgelder konnte die Gotthardstrasse in den 1950er-Jahren ausgebaut und die notwendigen Schutzbauten erstellt werden. Die Motorisierung machte die Schneeräumung mit dem Strassenpflug vor dem Lastwagen und vor allem mit der Schneeschleuder effizienter. Die Strasse war nun asphaltiert. Die sogenannte Schwarzräumung wurde zum Ideal der Strassenmeister, Schnee und Eis wurden bis auf den Strassenbelag hinunter entfernt. Auf der geräumten Strasse wurde für die Verkehrssicherheit Sand sowie später Salz eingesetzt. Mit dem Autoverlad bot sich dem Automobilisten die Möglichkeit, den Winter zu umgehen und das Automobil mit der Bahn in den warmen Süden transportieren zu lassen. Je nach Schneehöhe gab es Verlademöglichkeiten in Göschenen, Erstfeld und Flüelen. Die Eröffnung der Nationalstrasse und des Gotthard-Strassentunnels 1980 machten die ganzzeitige Öffnung und Befahrbarkeit dann zur Regel – jedoch auch bis in die jüngste Zeit nicht ohne Ausnahmen.



Eine Schneefräse des Kantonalen Bauamts Uri vom Typ Peter Intrac 2011 steht zur Fahrbarmachung der Gotthardpassstrasse im Frühling 2019 im Einsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten zuerst Schneeschleuder des Militärs eingesetzt werden. Der Kanton Bern stellte am Susten eine Peter-Schneefräse zur Verfügung. Anfang der 1960er-Jahre schaffte das Kantonale Bauamt dann die ersten eigenen Schneefräsen an.
Foto: Baudirektion Uri (Angel Sanchez, 2019).


Quellen- und Literaturverzeichnis: Rechenschaftsbericht über die Staatsverwaltung des Kantons Uri, 1930/31 ff.; Amtsblatt des Kantons Uri, Altdorf 1930 ff.; Scharfe Martin, Nachwort, in: Volken Marco, Wintersperre, Zürich 2020; Gisler-Jauch Rolf, Uri und das Automobil – des Teufels späte Rache, Altdorf 1994.

DIE WEGKNECHTE IM BRAUCHTUMSKAELNDER VON KARL ITEN



März - Wegkechte
   
«Jetzt ist die stille Zeit zwischen Winter und Frühling. Die Wegknechte im Bergdorf stechen mit ihren schweren Schaufeln grosse Blöcke aus den Mauern von Schnee, die sich hier aufgetürmt haben. Sie beladen damit einen mächtigen Hornschlitten, und einer von ihnen zieht – umbellt von seinem Hund – die weisse Last zum verschneiten Dörfchen hinaus. Lustig wippt die eingesteckte Schneeschaufel auf dem schwankenden Gefährt, und schon verschwindet das rote Halstuch des Wegknechts im blauen Schatten hinter der nächsten Stallmauer. Aber nicht für lange – denn bald hört man aus der Ferne wieder das fröhliche Gebell des Hundes, und so geht es hin und her, bis draussen im vereisten Bachtobel ein gewaltiger Schneehaufen das Ende der schweren Arbeit verkündet.»

Iten Karl, Das Urner Jahr, Eine volkskundliche Holzschnitzfolge in einzelnen Bildern, Altdorf 1966.

DETAILS ZU DEN WINTERSPERREN UND PASSÖFFNUNGEN

Schneeschleuder

Die Schneeschleuder (Schneefräse) besitzt eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Walze, die vor dem Fahrzeug angebracht ist. Auf dieser Frästrommel sind Lamellen mit einem Sägezahnprofil schneckenförmig angebracht. Der abgefräste Schnee wird zum Auswurfkamin transportiert und durch diesen weggeschleudert. Die ersten Schneeschleudern kamen auf der Schiene bereits um 1900 zum Einsatz. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurden die Schneebrucharbeiten an den Pässen vom Militär unterstützt. Dabei wurden auch Schneeschleuder eingesetzt.

Die Frühjahrsöffnung der Schöllenen besorgten dann mittels Schleuder die Militärverwaltung Andermatt, diejenige Hospental—Grenze der Gotthardstrasse und der Furkastrasse gegen ein kleines Entgelt die Garage Frei in Zürich, welche bei diesem Anlass die von ihr konstruierten kleinen Brunner-Schleudern ausprobierte. Eine Anschaffung solcher Schleudern kam für den Kanton jedoch nocht nicht in Frage. Für die Öffnung der Oberalpstrasse stellte die Firma Robert Aebi in Zürich eine neue Peter-Schleuder auf Pneu zur Verfügung. Diese Maschine war sehr leistungsfähig, konnte aber nur Schneehöhen bis zu zwei Metern auswerfen.
Viel schwieriger waren die Schneeverhältnisse auf der Sustenpassstrasse. Um die grossen Schneemengen zu entfernen, stellte das kantonale Bauamt Bern in den Nachkriegsjahren eine Peter-Schleuder auf Raupen zur Verfügung.

Im Winter 1957/58 war die Offenhaltung der Schöllenenstrasse nur durch den Einsatz der deutschen Grossräummaschine Beilhack möglich, welche das Bauamt probeweise mieten konnte. Diese Maschine ergab eine stündliche Leistung bis 25000 m3 oder 5’000 bis 7’000 Tonnen pro Stunde.
Quellen, Literatur: RSchB UR 1948/49 ff.


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Wintersichere Zufahrt in die Seitentäler

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sicherte der Regierungsrat den Gemeinden des Schächentals die Offenhaltung der Strecke Altdorf-Unterschächen auch im Winter zu, soweit es die Möglichkeit erlaubte. Damit sollte der tägliche Frühautokurs nach Altdorf und der Spätautokurs nach Unterschächen für den Transport von Arbeitern auch bei winterlichen Verhältnissen möglich sein. Um diese Offenhaltung bester zu bewerkstelligen, wurde dem Postautohalter ein eiserner Spitzpflug seitens des Bauamtes zur Verfügung gestellt. Dem gleichen Gesuch der Gemeinde Isenthal, die von der Postdirektion die ganzjährige Autopostführung zugestanden erhielt, wurde ebenfalls entsprochen. Von sämtlichen Einwohnern des Meientales wurde gleichfalls die Offenhaltung der Sustenstrasse für den Autoverkehr verlangt, in den strengsten Wintermonaten wenigstens bis zur Kapelle.

Auf Verlangen der Gemeinden des Urserntales hatte die Furkabahn erstmals während des Winters 1947 den Bahnbetrieb Andermatt-Realp aufrechterhalten. Damit fiel die Offenhaltung der Strasse Hospental-Realp dahin. Die Strecke Andermatt-Hospental wurde aber gleichwohl für den Schlittenverkehr offengehalten. Wegen der Kosten des Schneebruches wurde ein Teil des Betriebsdefizits der Furkabahn vom Kanton übernommen.

Freie Strassen bedingten aber im Winter ständiges Sanden. Ab 1948/49 wurden für die Frühjahrsöffnung in den Schöllenen und auf der Passtrasse zum Gotthard militärische und private Schneeschleuder eingesetzt. Am Sustenpass half das Kantonale Bauamt Bern mit einer Raupen-Schleuder aus.

Bei strengeren Wintern konnte die Offenhaltung der Strasse mit dem Pflug nicht mehr bewerkstelligt werden. Die Strassen nach Göschenen, ins Meiental und nach Unterschächen blieben deshalb manchmal für den Autoverkehr gänzlich gesperrt. Die jeweiligen Öffnungen mussten in manueller Arbeit ausgeführt werden, was Zeit und grosse Kosten verursachte. Da in den 1950er-Jahren zu den bisherigen Offenhaltungen der Strassen im Winter, auch jene der Güterstrasse Seedorf-Isleten, der Strasse, die Isentalerstrasse und der Seelisbergstrasse hinzukammen, wurde der Einsatz von Maschinen immer dringlicher.

Erstmals in der Geschichte wurde im Winter 1956/1957 die Gotthardstrasse bis Hospental für den zivilen Verkehr ohne nennenswerte Unterbrüche offengehalten. Die Offenhaltung von Göschenen auf den Gotthard geschah aus militärischen Gründen. Ab Hospental blieb die Strasse für den zivilen Verkehr gesperrt. Auf dem Urnerboden konnte mit einem privaten Transportunternehmen von Otto Walker zur Offenhaltung der Klausenstrasse ab Linthal ein Vertrag abgeschlossen werden. Mit dem Kanton Glarus konnte jedoch keine befriedigende Art der Arbeits- und Kostenteilung getroffen werden.
Quellen, Literatur: RschB UR 1946/47 ff.


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EXTREMDATEN DER ÖFFNUNGEN UND SCHLIESSUNGEN

Die Daten werden ab dem Winter 1951/52 (Passöffnungen) und 1957/58 (auch Wintersperren) geführt. Einige Daten müssen noch überprüft werden. Tabelle ohne Gewähr!

Gotthard

Schliessung: 12. Oktober 1980 / 28. Dezember 1953
Öffnung: 14. April 1954 / 20. Mai 1988
Dauer der Wintersperre: 1953/54 (107 Tage) / 1974/75 (240 Tage)

Furka
Schliessung: 30. September 1963 / 28. Dezember 1953
Öffnung: 7. Mai 2011 / 2. Juli 1959 und 1975
Dauer der Wintersperre: 1953/54 (158 Tage) / 1974/75 (268 Tage)

Oberalp
Schliessung: 17. Oktober 1958 / 6. Januar 1986
Öffnung: 13. April 2017 / 14. Juni 1975
Dauer der Wintersperre: 1955/56 (131 Tage) / 1974/75 (236 Tage)

Susten
Schliessung: 12. Oktober 1960 / 28. Dezember 1953
Öffnung: 5. Mai 2007 / 13. Juli 1970
Dauer der Wintersperre: 1953/54 (164 Tage) / 1974/75 (278 Tage)

Klausen
Schliessung: 17. Oktober 1958 / 28. Dezember 1953
Öffnung: 28. April 2011 / 26. Juni 1970
Dauer der Wintersperre: 1953/54 (156 Tage) / ???

EREIGNISSE HINSICHTLICH PASSÖFFNUNGEN

1934  / Dienstag, 8. Mai 1934
Der Klausen an einem Tag geöffnet
Während auf den übrigen Alpenpässen noch hohe Schneemassen lagern, kann der Klausenpass an einem Tag mit sechs Arbeitern geöffnet werden.
RschB UR 1934/1935, S. 92.
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1944  / Sonntag, 27. Februar 1944
Milchbach-Lawine verschüttet Axenstrasse
In früheren Jahren kam die Milchbachlawine nie bis zur Strasse. Nun verschüttet sie die Axenstrasse und richtet an der Anlage grosse Schäden an. Zwei weitere Niedergänge am 6. Und 20. März verschütten mit den riesigen Schneemassen die Strasse und verhindern jeglichen Verkehr.
RSchB UR 1944/45, S. 16 f.
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1948  / Dienstag, 1. Juni 1948
Öffnung des Sustens Anfang Juni
Die vorzeitige Öffnung der Sustenstrasse, wie sie seitens der Berner und Urner Hoteliers für den durchgehenden Autoverkehr, verlangt wurde, kann zwar bewerkstelligt werden. Nach Mitte Juni aber setzt ein Wetterumsturz ein mit starken Schneefällen und Verwehungen, die jeden Autoverkehr verunmöglichen. Täglich gehen Lawinen nieder, die das bereits montierte Geländer niederreissen und die Einschnitte wieder auffüllen, so dass der endgültige Verkehr erst am 13. Juli einsetzen kann.
RSchB UR 1948/49, S. 78.
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1949  / Freitag, 15. April 1949
Gotthard-Pass auf Ostern offen
Der Winter 1949 war im Urner Oberland sehr schneearm. Die Gotthardpassstrasse kann somit auf Ostern geöffnet werden. Die durch Schneewasser durchweichte Strassenfahrbahn wird bei dem sofort stark einsetzenden Autoverkehr stark in Anspruch genommen.
RSchB UR 1948/49, S. 78.
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1953  / Montag, 28. Dezember 1953
Der Winter hält die Passtrassen schneefrei
Alle fünf Passstrassen waren bis heute schneefrei und für Motofarhzeuge befahrbar.
RSchB 1954/55, S. 73.
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2001  / Freitag, 1. Juni 2001
Befahren des Furkapasses durch Cars
Bisher war das Befahren der Furkastrasse mit einer Beschränkung auf 18 Tonnen und 2,30 Metern Breite belegt. Mit der Passöffnung sollen als Versuch auch 2,50 Meter breite Cars zu bestimmten Zeiten zugelassen werden. Vorgängig mussten einige kleinere bauliche Anpassungen vorgenommen werden.
UW 33, 2.5.2001
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2013  / Donnerstag, 30. Mai 2013
Passöffnung am Gotthard verschoben
Die Gotthardpassstrasse ist doch nicht ab 23. Mai wieder befahrbar. Es hat es auf dem Gotthardpass rund 1 Meter Neuschnee gegeben. Die Passöffnung wird auf den 30. Mai verschoben. Die Wintersperre am Sustenpass wird um 8.00 Uhr aufgehoben, meldete die Urner Baudirektion am 18. Juni.
UW 40, 25.5.2013; 42, 1.6.2013, S. 9.
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2013  / Donnerstag, 23. Mai 2013
Passöffnungen
Am Gotthard soll bald die Wintersperre aufgehoben werden – und zwar am Donnerstag, 23. Mai, um 10.00 Uhr. Eigentlich hätte man den Gotthardpass bereits auf das Pfingstwochenende hin öffnen wollen. Am vergangenen Donnerstag hat es auf dem Gotthard jedoch 15 Zentimeter Neuschnee gegeben. Weil es deshalb zu gefährlich wäre, den Gotthardpass jetzt schon zu öffnen, warten die Verantwortlichen bis nächste Woche. Lange war nicht sicher, wann der Klausenpass geöffnet werden kann. «Das unsichere Wetter machte eine Beurteilung schwierig», so Josef Zwyer, Abteilungsleiter Betrieb Kantonsstrassen. Nun ist es definitiv: Die Klausenpassstrasse ist seit Freitag, 17. Mai, 16.00 Uhr, wieder befahrbar. Der geplante Öffnungstermin für den Sustenpass ist nach wie vor der 7. Juni (Passöffnung 2012: 16. Juni). Auf der Urner Seite ist die Strasse bereits jetzt bis Kleinsustli offen. Bei Schneefall wird jedoch die Barriere bei Gorezmettlen wieder geschlossen. Die Furkapassstrasse ist bereits bis Tiefenbach offen. Geplant ist, die Wintersperre an der Furka am 24. Mai aufzuheben.
UW 38, 18.5.2013
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2015  / Mittwoch, 13. Mai 2015
Passöffnung - Gotthard geht vor Auffahrt auf
Die Wintersperre am Gotthard wird um 17.00 Uhr aufgehoben. Damit ist die Passstrasse noch vor Auffahrt frei. Eine erneute Sperrung ist allerdings möglich. Damit geht der Gotthardpass so früh auf, wie nur selten in den vergangenen Jahren. Lediglich 2011 (30. April) sowie 2007 (4. Mai) erfolgte die Passöffnung in den letzten 15 Jahren früher. Aufgrund der Baustelle in der Schöllenen ist allerdings mit Behinderungen auf der Passstrasse zu rechnen. Bereits offen sind der Klausenpass (seit dem 8. Mai) und der Oberalppass (seit dem 24. April). Der Furkapass soll am 3. Juni, der Sustenpass am 12. Juni geöffnet werden.
UW 36, 13.5.2015, S. 16.
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2015  / Samstag, 25. April 2015
Wintersperre am Oberalppass wird aufgehoben
In Absprache mit dem Kanton Graubünden wird die Wintersperre am Oberalppass um 8.00 Uhr aufgehoben. Die Strasse ist normal befahrbar.
UW 31, 25.4.2015, S. 16.
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2019  / Mittwoch, 26. Juni 2019
Wintersperre am Sustenpass aufgehoben
Seit Mittwoch ist der Sustenpass als letzter Urner Alpenpass durchgehend befahrbar. Die Wintersperre wird damit aufgehoben. Grund für die späte Passöffnung in diesem Jahr sind die grossen Schneemengen, die sich in den hohen Lagen befunden haben und zum Teil immer noch befinden.
UW 50, 26.6.2019, S. 4.
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2019  / Montag, 8. April 2019
Schneeräumungsarbeiten beginnen am Oberalp
Der Betrieb Kantonsstrassen beginnt mit den jährlichen Arbeiten für die Passöffnungen im Frühling. Die 2044 Meter über Meer gelegene Oberalppass ist jeweils der erste Alpenübergang, der nach dem Winter in Uri für den Verkehr freigegeben wird. Nach Plan kann der Oberalppass am 25. April geöffnet werden.
UW 27, 6.4.2019, S. 32.
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STRASSENANLAGEN

Übersicht

NATIONALSTRASSEN

Nationalstrasse A2
Axenstrasse (A4)

PASSSTRASSEN

Furkastrasse
Gotthardstrasse
Klausenstrasse
Oberalpstrasse
Sustenstrasse

Wintersperren

KANTONSSTRASSEN

Attinghauserstrasse
Bahnhofstrasse Altdorf
Bristenstrasse
Gurtnellerbergstrasse
Isenthalerstrasse
Riemenstalderstrasse
Altdorf - Seedorf - Bauen
Emmetten - Seelisberg - Treib

Gemeindestrassen
Korporationsstrassen

STRASSENANLAGEN

Strassenbrücken
Strassentunnels
Kreisel
Technische Anlagen

Werkhöfe

STRASSENGEMEINDEN

 Altdorf mit Eggbergen
 Andermatt
 Attinghausen mit Brüsti
 Bürglen
 Erstfeld
 Flüelen
 Göschenen
 Gurtnellen mit Wiler und Intschi
 Hospental mit Zumdorf
 Isenthal
 Realp
 Schattdorf mit Haldi
 Seedorf mit Bauen
 Seelisberg mit Treib und Rütli
 Silenen mit Amsteg und Bristen
 Sisikon mit Tellsplatte
 Spiringen mit Urnerboden
 Unterschächen
 Wassen mit Meien

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 21.09.2021