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Evangelisch-Reformierte Talkirche
Andermatt
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Karte: externer Link (swisstopo)
1915 -

Mit dem Bau der Gotthardbefestigungen kamen ab den 1890er-Jahren zahlreiche Protestanten als Angestellte der Fortverwaltung oder als Handwerker ins Urserntal. Im Mai 1899 wurde der erste protestantische Gottesdienst im Hotel Bellevue abgehalten. Später diente der Offizierssaal der Kaserne Altkirch als Versammlungsraum. Der Religionsunterricht konnte ab 1902 in der Schule im Chalet der Fortverwaltung erteilt werden. Nachdem ab 1912 der Offizierssaal nicht mehr zur Verfügung stand, suchte man nach einer Alternative und erteilte dem Zürcher Architekten Friedrich Wehrli den Auftrag zur Planung eines Neubaus. Die Idee, ein Versammlungslokal mit einem Soldatenheim - offensichtlich bereits am Standort des später realisierten Soldatenhauses - zu verbinden, liess man zugunsten eines Kirchenneubaus fallen. Betreffend Bauplatz trat man mit Hotelier Albert Müller vom «Bellevue» in Verbindung, der für die Errichtung einer anglikanischen Kapelle für seine englischen Hotelgäste einen Bauplatz jenseits der Reuss gratis zur Verfügung stellen wollte. Da eine Zusammenarbeit mit den «Engländern» nicht gelang, und dieses Projekt schliesslich scheiterte, kaufte man von Karl Nager den Bauplatz an der heutigen Bahnhofstrasse.
Im Juni 1914 begann man mit dem Bau, am 12. Dezember 1915 konnte die Kirche eingeweiht werden. 1938 vergrösserte man den Dachreiter nach Plänen von Robert Hürlimann, Zürich, um eine zweiten Glocke anbringen zu können. 1995 Innenrenovierung.
Die Kirche liegt an der Bahnhofstrasse nordwestlich ausserhalb des Dorfkerns. 1915 auf freies Feld gebaut, ist sie heute von Wohnbauten umgeben.
Der schlichte Kirchenraum wird von grosse Rundbogenfenster mit Eisensprossen erhellt. Das Rundfenster im Scheitel zeigt ein Glasgemälde von «Friedrich Berbig 1915» mit der Darstellung eines vor einem Lichtkegel knienden Engels. Die ebenfalls schlichte Kirchenausstattung wurde von Friedrich Wehrli selbst entworfen. Mit der Einweihung der Kirche Andermatt stand 1915 ein geschenktes Harmonium zur Verfügung. Das alte wurde der Gemeinde L' Abaye im Joux­Tal geschenkt. 1968 konnte eine Strassburger­Orgel eingeweiht werden.
Literatur: Brunner Thomas, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri - Oberes Reusstal und Ursern, Band IV, S. 322 ff; Protestantische Kirchgemeinde des Kantons Uri; Evangelisch-reformierte Landeskirche Uri, S. 13 f., 17.

EREIGNISSE IM DETAIL

 


 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2020