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Gebäude und Anlagen im Detail



Zeughaus
Altdorf
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Karte: externer Link (swisstopo)
1906 -

Im Hinblick auf die vorgesehene Einrichtung des Kornhauses (damals Zeughaus) für ein Kollegium prüfte die Bau- und Militärdirektion die Benützung der Kaserne als Zeughaus. Mit dem Gutachten wurde Architekt Johann Müller in Luzern betraut. 1904 Einrichtung zum Zeughaus, 1906 Aussenrenovation. Entfernen der Erdgeschossfenstergitter. Da an denselben an den Viehmärkten die Tiere angebunden wurden, umgab man als Ersatz das Zeughaus mit Prellsteinen, die Eisenrohre miteinander verbanden. Auf Ersuchen von Kantonsingenieur Dominik Epp wurde das Zeughaus noch mit Klappläden versehen, bemalt mit schwarz-gelben Flammen, welche ihm ein militärisches Aussehen verliehen. Um 1907 malerische Fassadendekoration nach Entwürfen des Heraldikers Emil Huber (Uristier, Pannerträger, Kanonen, Waffentrophäen). 1909 Einrichtung des elektrischen Lichts. 1910 Ausbau des 1. Stocks zu Bürozwecken: Einbau von fünf Amtslokalen für Kreiskommando, Grundbuch, Bereinigungsamt, Kantonsforstamt. 1913 Einbau eines feuersicheren Archivs und weiterer Bürolokale im 1. Stock. 1954 Aussenrenovation. Die Hauptfront schmückte der Urner Kunstmaler Franz Fedier mit Sgraffitofiguren aus. Am Dach Anbringung von Schleppgaupen. 1992 neben der Zeughausfunktion ausschliesslich Büros der Militärdirektion. (Haus für Volksmusik). Das Parterre wird für Ausstellungen und Festanlässe genutzt.
Vor dem ehemaligen Haupteingang stehen zwei 15-pfünder Haubitzen auf Lafetten, datiert „Strasbourg 31. Mai 1845", mit den Initialen L(ouis) P(hilippe) unter der Königskrone. Die eine ist bezeichnet mit „Le Nabab“ (Bonze), die andere mit „Le Nabot“ (Knirps). Im März 1847, im Sonderbundskrieg, aus dem Zeughaus von Strassburg angekauft.

Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 67.

EREIGNISSE IM DETAIL

1803  - Mittwoch, 28. Dezember 1803
Bau einer obrigkeitlichen Sust wird bestätigt
Die Urner Regierung bestätigt den Bau einer obrigkeitlichen Sust.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 64.
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1805  - Montag, 6. Mai 1805
Bau einer neuen Sust in Altdorf wird beschlossen
Die Landsgemeinde beschliesst, in Altdorf eine allgemeine Sust zu bauen. Der Landrat wird bevollmächtigt, eine zeitgemässe Sust- und Passordnung zu erlassen sowie Sustmeister und Sustgehilfen anzustellen.
Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd 2 b, S. 52.
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1850  - Montag, 30. Dezember 1850
Prüfung der Altdorfer Sust als Kaserne
Die Militärkommission erhält den Auftrag zu prüfen, ob die Sust als Zeughaus oder als Kaserne genutzt werden könne. Dieser schien sie zunächst grössenmässig besser zur Aufnahme des Zeughauses geeignet.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 65 f.
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1855  - Freitag, 28. Dezember 1855
Landrat genehmigt Sustumbau
Der Landrat genehmigt den Umbau der Sust zur Kaserne.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 66.
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1856  - Sonntag, 13. Januar 1856
Theater des Sängervereins in der Sust
Mitglieder des Sängerverein von Altdorf führen um 18.30 Uhr in der Sust auf dem Lehnplatz mit behördlicher Bewilligung das Stück „Lumpazius Vagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt“, ein Lustspiel von Johann Nestroy mit Gesang in drei Akten, auf.
Abl UR 1856, S. 14.
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1856  - Montag, 25. Februar 1856
Zürcher Staatsbaumeister soll Sust zur Kaserne umbauen
Der Regierungsrat erteilt der der Baukommission den Auftrag, das Sustgebäude zur Kaserne in der äussern Erscheinung nach vorliegendem Plan und Baubeschrieb von Johann Kaspar Wolff, Staatsbaumeister von Zürich, zu bauen. Mit der innern Einrichtung wird die Militärkornmission betraut.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 66.
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1866  - Sonntag, 6. Mai 1866
Sust wird als geeignet für Kaserne befunden
Die Militärkommission stellt fest, dass die Sust durch ihre Lage sich am besten für die Einrichtung einer Kaserne anbiete.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 66.
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1887  - Montag, 9. Mai 1887
Regierungsrat stimmt dem Umbau der Kaserne zur Kantonsschule zu
Dem Projekt für Umwandlung der Kaserne auf dem Lehn in eine Kantonsschule stimmt der Regierungsrat zu. Das Konvikt für 14 Zöglinge soll jedoch weggelassen werden. Der Landrat stimmt dem Projekt von Architekt Josef Maria Gisler am 24. Mai zu.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 67.
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1887  - Donnerstag, 22. Dezember 1887
Für die Kantonsschule soll anderer Standort gesucht werden
Die Rechnungsprüfungskommission stellt den Antrag, eine anderweitige Unterbringung der Kantonsschule als in der alten Kaserne auf dem Lehn zu prüfen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 67.
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1887  - Mittwoch, 28. Dezember 1887
Petition zur Beibehaltung der Kaserne
Eine Petition zur Beibehaltung der Kaserne auf dem Lehn wird eingereicht. Dem wird vorderhand entsprochen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 67.
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1889  - Mittwoch, 26. Juni 1889
Turnverein Altdorf bezieht neues Turnlokal
Der Turnverein Altdorf kann im Erdgeschoss der Kaserne (Zeughaus) ein Turnlokal beziehen.
Bischofsberger Josef, Festschrift 1878 – 1928, S. 12.
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1904  - Donnerstag, 28. Januar 1904
TV Altdorf steht ohne Turnlokal da
Die Mitglieder des Turnvereins Altdorf müssen davon Kenntnis nehmen, dass sie den alten Turnschopf im Erdgeschosse der Kaserne (Zeughaus) „ohne pardon“ zu räumen haben. Die Turngeräte können vorläufig im Gemeindehaus (Tellspielhaus) untergebracht werden.
Protokollbuch TV Altdorf 1903-1913, 28.1.1904.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2020