ÜBERSICHT

Gemeinden Übersicht Gebäudearten Funktion Gebäude an Strassen Gebäude in Quartieren Volltextsuche Zeitraum Architekten

GEBÄUDEARTEN

Alters- und Pflegeheime Bahnhöfe Bauernhäuser Brunnen Bürgerhäuser Burganlagen Denkmäler Fabrikgebäude Gaststätten Gewerbebetriebe Kulturstätten Militäranlagen Öffentliche Gebäude Sakralbauten Schulhäuser Spitäler

ANLAGEN

Deponien Kraftwerkanlagen Kulturflächen Plätze Schutzbauten Schwimmende Anlagen Sportanlagen Verkehrsanlagen Wanderwege

ABGEGANGENE BAUTEN

Gemeinden Übersicht

Gebäude und Anlagen im Detail



Kapuzinerkloster Allerheiligen
Altdorf
/
/ / müM
Karte: externer Link (swisstopo)
-

Hauptinitiant für ein Kapuzinerkloster in Altdorf war Ritter Walter von Roll. Er erhielt dabei Unterstützung von Johannes zum Brunnen und Ambros Püntener und dem in Altdorf residierenden spanisch-mailändischen Gesandten Pompeo della Croce. Von Roll wendet sich dann an Kardinal Karl Borromäus, der sich der Bitte annimmt.
1579 erfolgte der einstimmige Beschluss von Dorfgemeinde und Pfarrherr, sich mit allen Kräften um die Klostergründung zu bemühen. Ende Juli 1581 bezogen Pater Franz von Bormio und vier Mitbrüder aus der Mailänder Kapuzinerprovinz das Häuschen bei Allen Heiligen. Im darauf folgenden Februar erfolgte die Grundsteinlegung zu Kapuzinerloster und Kirche. Für Planung und Bauleitung verantwortlich ist Pater Franz von Bormio. Da das Klostergebäude einer Hangstufe des Bergs angeschoben wurde, waren auch grössere Erdarbeiten (Abgrabungen und Planierungen) erforderlich. An die Kosten des Klosters gab es zahlreiche private Spenden, das Land Uri steuerte 300 Kronen bei mit Sicherheit hat auch die Gemeinde Altdorf Materialien und Geld gestiftet. Sobald das Klostergebäude unter Dach war, dürfte es von den Kapuzinern bezogen worden sein. Im Juni 1583 erfolgt die Einberufung eines Kapitels (Versammlung der Repräsentanten) nach Altdorf. 1584 bauten Land und Gemeinde in aufwendiger Konstruktion eine neue Strasse, die vom Kloster ins Dorf, zum Rathausplatz führte.

Das erste Kloster bestand aus einem einzigen, langgestreckten Gebäude, das parallel zur Kirche ausgerichtet war. Es lag bergwärts, hinter der Kirche. Der zweigeschossige Bau war einer Hangstufe angeschoben, die lange Rückfront des Erdgeschosses in den Berg hineingebaut. Der Klostertrakt war etwa 25,5 m lang.
Das Innere enthielt im Erdgeschoss im westlichen Bereich das mit Ofen ausgestattete Refektorium, ihm schloss sich die Küche an, die einen von Quellen gespiesenen laufenden Brunnen hatte. Im Obergeschoss des Gründungsbaus reihten sich an einen Mittelgang 22 Zellen (2,34 x 2,34 m). Die Zellen waren mit einem Laubsack und einer Wolldecke ausgerüstet. Weiter war hier ein kleines Gemach für die „Dienste der Priester". Auch das Dachgeschoss war ungewöhnlicherweise Wohnzwecken dienstbar. Hier befand sich der Schlafsaal (Dormitorium) der Novizen, daneben anscheinend noch Zellen. Zwischen dem Klostergebäude und der Kirche lag ein langrechteckiger Garten.
Obwohl der Klostertrakt räumlich vollumfänglich genutzt wurde, vermochte er nicht alle Bedürfnisse des sich entfaltenden Klosters aufzunehmen. In den beiden ersten Dritteln des 17. Jahrhunderts wurden benötigte Räume in Zubauten untergebracht, insbesondere hatte der Kirchentrakt verschiedene klösterliche Nebenfunktionen aufzunehmen: in einem Annex im Obergeschoss eine Zelle für den Provinzoberen (Provinzialat), daneben eine Krankenzelle mit Ofen und Sicht auf den Hochaltar und eine Nebenzelle für den Pfleger. Im Estrich war die Bibliothek untergebracht. Auch das Souterrain des Psallierchors wurde bald genutzt - als Werkstätte (Laboratorium). Daneben lag die Custodia (Karzer). Das Archiv dürfte gleichfalls im Kirchentrakt untergebracht gewesen sein. Für Fremde wurden im Westen zwei ebenerdige Zimmer errichtet. Für den Gebäudeunterhalt und die Reparaturen kamen je zur Hälfte Altdorf und das Land Uri auf.
Ungeachtet dieser kleineren Erweiterungen blieben die räumlichen Verhältnisse für die 22 bis 24 Konventualen, darunter etwa zehn Priester sehr prekär, was den Ordensoberen wie auch den weltlichen Behörden bekannt war. Vorhaben zur baulichen Verbesserung und Erweiterung des Klosters zerschlugen sich vorerst. Die Um- und Erweiterungsbauten kamen erst wieder im Januar 1737 in Gang, als der Provinzial Anton Maria Keller anlässlich einer Visitation in Altdorf bei den führenden Kreisen eine ernsthafte Bereitschaft zur Inangriffnahme dieser Aufgabe feststellte.

Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269 ff.

EREIGNISSE IM DETAIL

1578  - Mittwoch, 1. Februar 1578
Idee eines Kapuzinerklosters diesseits der Alpen
Vermutlich im Februar 1578 wendet sich auch Walter von Roll an Kardinal Karl Borromäus zwecks Errichtung eines Kapuzinerklosters in seiner Heimat, in Altdorf.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20.
-------------------------
1578  - Mittwoch, 1. März 1578
Walter von Roll wendet sich an Karl Borromäus betreffend eines Kapuzinerklosters in Altdorf
Ritter Walter von Roll wendet sich mit einer bereits geäusserten Bitte betreffend eines Kapuzinerklosters in Altdorf an Kardinal Karl Borromäus, der sich in der Folge mit dem ganzen Einfluss seiner Persönlichkeit für das Zustandekommen der Gründung einsetzte. Seitens der Altdorfer war man bereit, das Kloster nach dem Willen und den Gebräuchen der Kapuziner zu erbauen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.
-------------------------
1578  - Mittwoch, 1. März 1578
Walter von Roll erinnert an die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf
Walter von Roll erinnert Erzbischof Karl Borromäus an seine früher gestellte Bitte betreffend die Errichtung eines Kapuzinerklosters in Altdorf. Karl sendet seinen Kammerdiener Ambros Fornerod mit der Antwort nach Altdorf, der Bittsteller möge sich direkt an die Kapuziner in Mailand wenden, er werde dann persönlich das Anliegen unterstützen.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 20 f.
-------------------------
1579  - Donnerstag, 8. Februar 1579
Altdorfer Dorfgemeinde stimmt dem Kapuzinerkloster zu
Die Dorfgemeinde und Pfarrherr von Altdorf beschliessen einstimmig, sich mit allen Kräften um die Klostergründung zu bemühen. Für dieses Vorhaben wird ein Ausschuss ernannt, bestehend aus Walter von Roll, Johannes zum Brunnen und Ambros Püntener. Eine Kapuzinerniederlassung über dem Dorf stellt ein zweifaches Bollwerk dar: Durch exemplarisches Leben und Predigttätigkeit stärkt sie die Bevölkerung in Sitte und altem Glauben, durch ihr Gebet schützt sie vor den Bergsturzgefährdungen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269; Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 23.
-------------------------
1581  - Freitag, 31. Juli 1581
Fünf Kapuziner beziehen die Einsiedelei Allerheiligen
Ende Juli beziehen Pater Franz von Bormio und vier Mitbrüder, alle aus der Mailänder Kapuzinerprovinz, das Häuschen bei Allen Heiligen. Die erhöhte Lage, die angemessene Distanz zum Flecken und die eremitische Tradition des Orts mochten den Kapuzinern zugesprochen haben.
Literatur: Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269.
-------------------------
1582  - Montag, 4. Januar 1582
Erste Eindrücke vom Kapuzinerkloster in Altdorf
Generalkommissär P. Franz schickt einen ersten Brief an Karl Borromäus. Er gibt seinem grossen Förderer die ersten Eindrücke in Altdorf wieder. Er erinnert daran, wie der Papst die Gründung des Klosters befohlen und mit welchem Widerstand die Kapitularen den Befehl ausgeführt hätten. Grund sei die Unkenntnis über die hiesigen Verhältnisse gewesen. Sie hätten in dieser Beziehung weniger Sorgen, als dies in Italien, in Frankreich, in Spanien und an andern Orten der Fall sei. Alle seien der Ansicht, dass die Brüder hier reiner nach der Einfalt der Regel werden leben können als anderswo. Die Winterkälte scheint allerdings lange zu dauern und gross zu sein. Dessen ungeachtet halte man sie, dank der Öfen, viel leichter aus und zwar mit weniger Kleidern, Holz und Zeitverlust als in Italien.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.
-------------------------
1582  - Montag, 1. Februar 1582
Grundsteinlegung zum Kapuzinerkloster in Altdorf erfolgt
Im Februar erfolgte die Grundsteinlegung zu Kapuzinerloster und Kirche durch den Altdorfer Pfarrer Heinrich Heil. Spätestens an diesem Tag richtete man auch das Gründungskreuz auf. Für Planung und Bauleitung verantwortlich ist Pater Franz von Bormio, in der Ausführung unterstützt von Mitbrüdern und einem örtlichen Maurermeister, vermutlich dem seit 1580 in Altdorf nachgewiesenen Berhart Gielmach aus dem Valle Maggia sowie Zimmerleuten und zahlreichen Frondienst leistenden Altdorfern.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 269 f.
-------------------------
1582  - Donnerstag, 1. Juli 1582
Kapuziner können Kloster beziehen
Nach vier Monaten Bauzeit kann das Kloster, das vermutlich in dieser kurzen Zeit nur notdürftig ausgebaut war, von den Kapuzinern bezogen werden.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 30.
-------------------------
1582  - Sonntag, 19. September 1582
Aufnahme von drei Jünglingen in die Klostergemeinschaft
Kapuzinerpater Franz von Bormio berichtet dem Erzbischof nach Mailand, dass im Kapuzinerkloster schon drei Jünglinge aus dem Lande aufgenommen und eingekleidet werden konnten: Frater Bonaventura Glarner von Altdorf, Bruder Wilhelm Bärlocher von Buchen im St. Galler Fürstenland und Frater Alexander Buggli von Altdorf. Mit Frater Franz Schindelin stösst ein Jahr später ein weiterer Altdorfer zur Klostergemeinschaft hinzu.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 34.
-------------------------
1583  - Mittwoch, 1. Juni 1583
Erstes Kapitel im Kapuzinerkloster Altdorf
Im Juni findet im Kapuzinerkloster erstmals ein Kapitel statt. Das Kapitel wird von Pater Franz Foresti einberufen, den der General als Nachfolger des heimgegangenen Pater Franz von Bormio ernannt hat. Während bisher jedes Kloster nur zwei Vertreter an das Kapitel entsenden konnte, erteilte er allen Priestern das Recht zur Kapitelsteilnahme.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
-------------------------
1585  - Sonntag, 1. September 1585
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im September im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
-------------------------
1586  - Mittwoch, 1. Oktober 1586
Kapitel der Kapuziner in Altdorf
Unter dem Vorsitz von Pater Kommissar Stephan von Mailand findet im Oktober im Kapuzinerkloster ein Kapitel statt.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
-------------------------
1587  - Montag, 21. Dezember 1587
Uri bittet katholische Orte um Spende für das Kapuzinerkloster
Uri ersucht die Katholischen Orte um eine Beisteuer an das neu gebaute Kapuzinerkloster in Altdorf.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.1 S. 270.
-------------------------
1591  - Dienstag, 8. Oktober 1591
Provinzkapitel der Kapuziner in Altdorf
Nach der Provinzgründung findet in Altdorf während zwei Tagen ein Provinzkapitel statt. Es wird präsidiert von Pater General Matthias von Salò. Auf der Traktandenliste steht erstmals die Gründung einer ausländischen Niederlassung, jener von Freiburg im Breisgau.
Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 36.
-------------------------
1634  - Freitag, 20. Oktober 1634
Kein Von-Roll-Denkmal im Kapuzinerkloster
Walter von Roll fand seine Grabstätte im Kapuzinerkloster. Da auch sein Sohn Johann Peter für sich und seine Nachkommen die Begräbnisstätte bei den Kapuzinern begehrte, befürchteten die Kapuziner, dass eine grosse Gedenkstätte entstehe. Die Verhandlungen über die Begräbnisstätte zogen sich deshalb über 40 Jahre dahin.
Die Kongregation der Bischöfe und Ordensleute billigt nun die Bedenken der Kapuziner und beauftragt den Nuntius Ranutius Scotti, den Landammann Jo¬ hann Peter von Roll und seine Brüder in diesem Sinne mit «seiner gewohnten Klugheit und Gewandtheit» aufzuklären. So erinnert heute ein schlichtes Epitaph an der Kirchenfront an den grossen Wohltäter Walter von Roll.

Arnold Seraphin, Gründung des ersten Kapuzinerklosters diesseits der Alpen, in HNBl UR Bd. 72 (1981), S. 39.
-------------------------
2010  - Montag, 26. Juli 2010
Kulturkloster in Betrieb genommen
Ein Jahr nach dem Wegzug der Kapuziner beginnt im ehemaligen Kloster eine neue Ära. Aus dem Kapuzinerkloster wurde ein Kulturkloster. Mit einer Schnupperwoche wird das Kursprogramm offiziell gestartet.
UW 59, 31.7.2010
-------------------------
2010  - Samstag, 18. September 2010
Kulturkloster - Kraft der Worte und der Klänge zur Eröffnung
Im Wandel der Zeiten. So haben die zahlreichen Besucherinnen und Besucher Haus und Garten neu erlebt, begleitet von Farbe, Klang und Wort. Das Kulturkloster ist ein Ort, um das Alte zu würdigen und für das Neue offen zu sein. Als kehrten die Kapuziner zurück, einstimmig, unbegleitet, als gesungenes Wort Gottes. Doch es waren Sängerinnen und Sänger eines Ad-hoc-Chores unter der Leitung von Ruedi Zemp, die am Samstag, 18. September, die Klosterkirche betraten und im Chor Platz nahmen. Es war die Einstimmung zu einem besonderen Chorkonzert und zur aussergewöhnlichen Lesung mit Maryse Bodé. Es war der Beginn der Geburtsstunde des Kulturklosters Altdorf. Wendelin Gisler begrüsste die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, sprach die Gedanken aus zum Ort für Kreativität, Lebenssinn und Stille, zum Wandel, zum Kulturkloster. Das ehemalige Kapuzinerkloster sei wie das Telldenkmal ein Wahrzeichen von Altdorf. Josef Arnold überbrachte die Grüsse des Regierungsrates. Auch der Chor sang zum Wandel der Zeiten – zunächst Werke der Gregorianik, dann Madrigale aus dem 16. Jahrhundert und schliesslich Chorsätze aus dem 20. Jahrhundert. Dazwischen erklang Poesie von Maryse Bodé. Seit 1974 lebt sie als freischaffende Übersetzerin, Schriftstellerin und Kursleiterin für experimentelles Schreiben im Kanton Nidwalden. Inspiration für ihre Gedichte holt sich die gebürtige Luxemburgerin an Kraftorten. Hauptsächlich findet sie diese in der Natur, wo sie auch auf Farben und Licht als weitere Energiequellen trifft. Ihr Zuhause aber ist Stans. Das ist für sie ein wesentlicher Ort der Inspiration. Sie spielt mit den Worten, lässt sie in der Klosterkirche erklingen, tanzen, verschwinden. Und zum Schluss hielt Eduard Indermaur noch ein Wort bereit: Danke! Zu den «Tagen der offenen Tür» gehörte am Freitagabend, 17. September, auch ein Konzert von Myrtha Albrecht-Indermaur (Violine), Martin Albrecht (Trompete) und Carina Walter (Harfe). Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. September, konnten die Ateliers der Initiantinnen und Initianten des Kulturklosters eingesehen werden: Steinhauen bei Wendelin Gisler, Musiktherapie bei Verena Gisler-Davidshofer, Wollefärben mit Pflanzen bei Eduard Indermaur und bei Margrit O. Indermaur Gestalten mit naturgefärbter Wolle und Seide. Dazu boten Verena Gisler-Davidshofer und Margrit O. Indermaur Workshops an. Aus der Klosterküche wurde Feines serviert. Abgeschlossen wurde die Eröffnung des Kulturklosters mit einem Gottesdienst zum Gedanken «Farbe – Klang – Form», zelebriert von Pfarrer Arnold Furrer, mitgestaltet auch von der Impulsgruppe der Klosterkirche. In den Mauern des ehemaligen Kapuzinerklosters führt Wendelin Gisler eine Homöopathiepraxis für Menschen und Tiere. Eduard und Margrit O. Indermaur wohnen im Kulturkloster. Die Räumlichkeiten im Kulturkloster Altdorf und in der Klosterkirche können auch für persönliche Anlässe gemietet werden. Externe Kursveranstalterinnen und -veranstalter können sich für ihre Seminare ins Kulturkloster einmieten. Geeignet sind Kurse im künstlerisch-spirituellen Bereich. Die Räumlichkeiten des Klosters sind sanft renoviert worden. Klösterliche Qualitäten wie Stille und Klarheit sind erhalten geblieben. Das Kulturkloster Altdorf bietet Besucherinnen und Besuchern den optimalen Rahmen für Einkehr und Besinnung. Die grosszügige Umgebung mit ihren Terrassengärten und die südliche Atmos-phäre laden zum Verweilen ein und wirken inspirierend zu gestalterischem Tun. «Eine Neunutzung des Kapuzinerklosters muss sich schrittweise entwickeln können. Es ist uns wichtig, das Alte zu würdigen und uns für das Neue zu öffnen. Wir bewahren das Kloster als einen Ort der Stille, der Besinnung und des Rückzugs. Einfachheit und Klarheit bestimmen unsere Grundhaltung», erklären die Initiantinnen und Initianten. Am Dienstag, 24. August, ist der Verein der Freunde des Kulturklosters Altdorf gegründet worden. Er wird von Wendelin Gisler präsidiert. Weitere Vorstandsmitglieder des Vereins sind: Daniela Arnold, Paula Traxel, Margrit O. Indermaur und Beat Infanger. Der Verein bezweckt die ideelle und materielle Unterstützung aller Tätigkeiten des Kulturklosters Altdorf, die von öffentlichem Interesse sind. Er soll Unterstützung im kulturellen Angebot leisten, zum Beispiel kirchliche Aktivitäten, Konzerte oder Lesungen. «Für ein attraktives kulturelles und kirchliches Angebot bedarf es guter Ideen und fleissiger Hände», erklärt Präsident Wendelin Gisler. «Mitglieder, Gönnerinnen und Gönner sind herzlich willkommen.» Vor gut einem Jahr zogen die letzten Kapuziner von Altdorf weg. Die Korporation Uri baute danach für rund 1,3 Millionen Franken das Kapuzinerkloster zum Kulturkloster um. Die neuen Mieterinnen und Mieter, Margrit O. und Eduard Indermaur, Wendelin und Verena Gisler-Davidshofer, starteten Ende Juli mit ihrem Kursprogramm. Seither erfüllen Musiktherapie, Bildhauerei, Färben und Gestalten mit naturgefärbter Wolle und Seide die Räumlichkeiten. Am Montag, 23. August, übergab die Korporation Uri symbolisch den Schlüssel. Vom 17. bis 19. September war die Bevölkerung zu den «Tagen der offenen Tür» ins Kulturkloster Altdorf eingeladen worden.
UW 74, 22.9.2010
-------------------------

 


 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2020