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Kreuzgang
   
Dem Kreuzgang, dem Quergang im Kirchenschiff, der die Seitentüren miteinander verband, kam eine grosse volksbräuchliche Bedeutung zu. Er trennte die Jugendlichen von den Erwachsenen, die Leidleute vom übrigen Kirchenvolk und war auch bei andern Gelegenheiten (z. B. Prozessionen) wichtiger Trennungsstrich für die Gottesdienstbesucher. Kreuzgang war aber auch Ausdruck für Bittgang. In der Regel lag der Unterschied zwischen Kreuz- oder Bittgang und Prozession darin, dass bei der Prozession das Allerheiligste in der Monstranz mitgetragen wurde. Der Ausdruck Kreuzgang kommt daher, weil dem Bittgang der Gläubigen ein Kreuz vorgetragen wurde (das in jeder Kirche vorhandene Vortragskreuz, oft eine kunstvolle Silberschmiedearbeit).

Kreuz- und Bittgänge waren vor dem Zweiten Weltkrieg in allen Pfarreien eine beliebte volkskatholische Gepflogenheit. Die Pfarreiangehörigen nahmen in grosser Zahl daran teil. Man scheute sich nicht, recht lange Wege unter die Füsse zu nehmen. Je länger der Kreuzgang, desto verdienstlicher war die Teilnahme. Man betete auf dem Weg wohl Rosenkränze und Litaneien, aber es wurden auch Betpausen eingeschaltet, vor allem auf beschwerlichen Wegstücken. Nicht nur das Gebet, sondern auch die Betpausen waren beim Volk beliebt. Man schätzte die Gelegenheit, mit andern Leuten ins Gespräch zu kommen.

Das Volk wusste über den Ursprung der Kreuz- oder Bittgänge nur vage Bescheid: Kreuzgänge waren Sühnegänge. Buss-, Flur- oder Bittgänge dienten der Abwendungen von Heimsuchungen wie Unwetter, Wassernot, Feuersbrunst, Krankheiten und in früheren Zeiten Pest, Hungersnot, Teuerung oder Krieg.

In einem Kloster wurde die Verbindung von der Kirche zum Wohntrakt Kreuzgang genannt.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 363; Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 283 f.

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019