RELIGION UND GLAUBEN

Allgemeines Kirchengeschichte Volksfrömmigkeit Sakralgebäude Sakrale Gegenstände Kirchenmusik Religiöse Vereine

KATHOLISCHE KIRCHE

Papsttum Bistum Dekanat Pfarreien Landeskirche Kirchgemeinden Ordensgemeinschaften Kirchliche Personen Heilige Patrozinien Feiertage Sakramente Ritual Bruderschaften

REFORMIERTE KIRCHE

Landeskirche Kirchgemeinden Kirchliche Personen Feiertage Sakramente

ANDERE GEMEINSCHAFTEN

Andere Konfessionen Freikirchen

Register der Volksfrömmigkeit



Wachs, heiliges Wachs
   
Wachs hat in der christlichen Religion seit deren Anfängen eine besondere Bedeutung. Zunächst war Wachs in Form von Kerzen für die Beleuchtung vom Räumen wichtig. Auch in der Liturgie nahm Wachs eine wichtige Stellung ein. Mit dem Wachs an sich, mit der Flamme und dem verborgenen Docht wurden bestimmte Vorstellungen, wie etwa das Sinnbild der Jungfräulichkeit Maria oder die Seele Jesu, verbunden. Ferner erinnerte der Wohlgeruch des Wachses an die Vollkommenheit des Herrn.

Produkte aus Wachs waren typische Opfergaben, die man an Wallfahrtsorte brachte. Einzelne Gläubige oder öffentliche Institutionen, wie Gemeinden, schenkten ihrer Kirche oder einem geschätzten Wallfahrtsort Wachsmotive oder Wachsopfer in unterschiedlichen Formen, Grössen und Gewichten. Für die Kirche war Wachs zeitweise eine ebenso wichtige Einnahmenquelle wie reguläres Geld. Andenken, die man von einem Gnadenort mit nach Hause gebracht hatte, zum Beispiel Kopien der jeweiligen Wallfahrtsmadonna oder des betreffenden Heiligen, waren aus Wachs. Diese Wallfahrtsandenken wurden teilweise wieder geopfert (Votivgabe) oder verschenkt (Kommunionskerze).

Als Substanz der Natur stellte Wachs, ähnlich wie Brot, Wein, Wasser, Salz, Honig, Gold, Kräuter, Feuer, Asche usw., die Schöpfung Gottes dar und vertrat sie. Gesegnet als Zeichen und Substanz wirkte heiliges Wachs (insbesondere Malefizwachs, die Osterkerze und das Agnus Dei) gegen Mächte des Bösen und schlechte Witterung.

Bienenwachs hatte als Naturprodukt im religiösen Brauchtum eine sehr grosse Bedeutung. Aus Wachs wurden nicht nur die gewöhnlichen Kerzen hergestellt, sondern auch Wachsrodel/Wachsstöcke. Wachs war häufig als Abgabe an die Kirche anzutreffen (als Bussgegenstand).

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 613. Literatur: Janz Karin, Wachs, S. 23; Wunderlin Dominik, Mittel zum Heil, S. 49; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 429.

NACHWEISE

 
VOKLSGLAUBEN

Glauben, Aberglauben, Magie
Volksfrömmigkeit, Übersicht 
Volksfrömmigkeit, im Detail

Wochentage
Heilpflanzen
Farben
Zahlen

DAS NACHSCHLAGEWERK

Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf

> pdf-Format
> Walter Bär im Porträt



Das Werk von Walter Bär ist im URIkon bereits als pdf-Formular vorhanden und kann heruntergeladen werden.
> pdf-Formular

Zusätzlich werden die einzelnen Themen in die Datenbank des URIkon eingelesen und können dann von verschiedenen Sachgebieten eingelesen werden. Die einzelnen Themen werden laufend mit Bildern ergänzt.

Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019