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Ex Voto
   
Menschen konnten in Situationen (Krankheil, Unfall, Unglück usw.) geraten, die so aussichtslos schienen, dass nur noch ein Wunder helfen konnte. Sie baten Gott oder einen Heiligen um dieses Wunder und gelobten ihm, sich mit einer Tat oder einem Gegenstand zu bedanken. Seit dem Mittelalter war die Votivgabe, das Ex Voto (lateinisch, aus einem Gelübde), ein solches Zeichen des Dankes. Im 16. Jahrhundert gelangte der Brauch von Italien über das Tessin in die Deutschschweiz. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erreichte der Votivbrauch seine Blütezeit, die bis ins 19. Jahrhundert anhielt. In dieser Zeit entstand ein regelrechter Markt um die Votivbilder. Manch eine Kirche oder Kappelle gelangte so zu einer kunstvollen Bildersammlung und einem guten Ruf. Denn je mehr Votivbilder sich in einer Kapelle befanden, desto stärker musste die wundertätige Kraft sein, die von diesem Ort ausging.

Es handelte sich um speziell für ihren Zweck angefertigte Gegenstände, die die Bittsteller zur Einlösung des Versprechens an einem geweihten Ort deponierten. Meistens waren es kleinere Holztafeln, die mit Ölfarbe bemalt wurden. Ausgebildete Maler oder künstlerisch begabte Handwerker malten solche Bilder im Auftrag der Votanten und konnten so nicht nur ihr Kunsthandwerk, sondern auch ihren Glauben ausdrücken.

Jedes Bild erzählte die Geschichte eines Menschen in einer aussichtslosen Situation, die sich dank der wundersamen Hilfe eines Heiligen überwinden liess. So ist in jedem Votivbild neben der Erzählung über den Verlauf einer Krise (z.B. Krankheit, Unfall, Krieg oder Katastrophe) gleichzeitig bereits das erhoffte Wunder enthalten.

Noch heute hängen in Klosterkirchen und Kapellen bei den Eingängen neben den Votivtafeln auch Krücken und andere medizinische Hilfsmittel. Sie wurden von Menschen dargebracht, die wegen erfolgter Heilung dieser nicht mehr bedurften.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 172 f. Literatur: Häner Flavio, Ex Votos, S. 107 f. Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 77

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Kraft aus einer anderen Welt
Zeichen und Handlungen des Volksglaubens und der Volksfrömmigkeit in Uri
Walter Bär-Vetsch, Altdorf

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Stand der Arbeiten:
Begriffs- und Themenkatalog fertig
Nachweise in den Urner Sagen >
in Arbeit

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.6.2019