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Uri

Läuse, Wanzen und Zikaden

Kopf-, Blatt- und Reblaus

Lateinische Namen: Sternorrhyncha, Phthiraptera
Urner Dialekt: Lüüs

Läuse sind Parasiten. Sie befallen Pflanze, Mensch und Tier. Die Blattlaus zählt zu den Pflanzenläusen. Von den 3000 bekannten Arten leben in Mitteleuropa etwa 850. Alle Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft. Viele sind Schädlinge von Nutz- oder Zierpflanzen.
Von den Tierläusen sind 1000 der 3500 Arten in Mitteleuropa verbreitet. Sie werden in der Regel 1 bis 6 mm gross. Der Körper ist in der Regel stark abgeflacht, der Kopf meist vorstehend. In der Regel haben die Tiere stechend-saugende Mundwerkzeuge, diese können jedoch auch beißend sein. Sie tragen keine Flügel. Die kurzen Beine sind mit Klammermechanismen bestückt, damit sich die Laus am Wirt festhalten kann.
Der Kopflausbefall tritt typischerweise in Form von Kleinepidemien, vor allem in Kindergärten oder Schulen auf.
           

Wanzen

Lateinischer Name: Heteroptera
Urner Dialekt: Wanzä

Wanzen gibt es weltweit etwa 40’000 bekannten Arten. Davon leben rund 3’000 Arten in Europa.
Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Vielfalt in Formen, Lebensweise und Lebensräumen aus: Es existieren Pflanzensauger, eine Reihe von räuberisch lebenden Arten, aber auch Parasiten wie die Bettwanze. Sie leben in den verschiedensten Biotopen, unter anderem auf Wiesen, an Waldrändern, im Wald und in menschlichen Wohnungen.
Wanzen bestehen wie alle Insekten aus drei Körperabschnitten: Kopf, Brust und Hinterleib.
           

Zikaden

Lateinischer Name: Heteroptera

Die Zikaden (Cicadina), sind an Pflanzen saugende Insekten. Weltweit sind weit mehr als 45’000 Arten beschrieben. Zikaden sind durch eine dachförmige Flügelhaltung, den aus zwei Gliedern und einer fadenförmigen Geissel bestehenden Fühlern und den an der Unterkante des Kopfes entspringenden Saugrüssel gekennzeichnet. Die Körperlänge der Tiere beträgt zwischen 2 und 4 Zentimeter. Die meisten Zikaden sind Tarnungsspezialisten. In ihren Lebensräumen sind sie meist durch ihre Farbgebung der Umgebung hervorragend angepasst. Manche Arten verfügen über kontrastreiche Muster, die den Körperumriss auflösen. Dadurch können Fressfeinde sie kaum mehr erkennen. Die Hinterbeine sind zu Sprungbeinen umgestaltet, was den meisten Zikaden sehr gute Sprungeigenschaften verleiht. Alle Zikaden verfügen über einen Saugrüssel zur Nahrungsaufnahme. Obwohl alle Zikadenarten Schallwellen zur Kommunikation von sich geben, sind nur die Singzikaden in der Lage, von Menschen hörbare Laute zu produzieren. Hierzu besitzen sie ein eigenes Organ, das «Trommelorgan» am Beginn des Hinterleibs.
           

ERGÄNZUNGEN

Stanislaus und Ladislaus
Seit dem 7. Jahrhundert erschienen zuerst in griechischen Chroniken Personennamen auf «-slaw». Diese wurden ausschliesslich für slawische Namensträger erwähnt. Die ursprüngliche Bedeutung ist unklar. Heute wird sie meist von slawa, Ehre, Ruhm interpretiert. Möglich ist jedoch auch die Bedeutung «Slawe»: Rado, der Slawe und somit Radoslaw. Ins Deutsche übertragen erhalten diese Vornamen die Suffix «–laus». Der aus Polen geflüchtete und in Uri tätige Arzt Stanislaus Krupski (1839-1904) nannte einen seiner Söhne Ladislaus. Dieser wurde während dem Ersten Weltkrieg ein schweizweit bekannter Interpret von Soldatenliedern – nur passte der Namen nicht ganz zur eidgenössischen, geistigen Landesverteidigung und der «Chruschbi» nannte sich deshalb «Hanns In der Gand» (1882-1947). Seinem Bruder Tscheslaus (1882-1940) war das «laus» lästig und nannte sich nur «Tsches».
Literatur: Aschwanden Felix, Neues Urner Mundartwörterbuch, S. 202.

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LÄUSE, WANZEN UND ZIKADEN IM VOLKSGLAUBEN

Die Laus in der Suppe
«Besser ä Lüüs am Chrüt (i dr Suppä) weder gar keis Fläisch!»
Aschwanden Felix, Neues Urner Mundartwörterbuch, S. 526.
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Grosse Läuse als Spielzeug
«Aber noch eine andere Sorte Kühe erfreute sich seiner besondern Zuneigung, das waren seine Läuse, die von ganz aussergewöhnlicher, riesiger Grösse gewesen sein sollen. War er ungestört, tat er einige Griffe nach seinem Busen, holte sie hervor und stellte sie ebenfalls als Kühe auf. Er soll ein schönes Sennten aufgetrieben haben. Hatte er sich mit ihnen eine Zeitlang unterhalten, versorgte er seine Busenfreunde wieder am gewohnten Ort.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Bd. I, Nr. 27, S. 29.
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Hexe hängt Läuse an
«Ein Wybervolch in Schattdorf war im Rufe, Gott b'hiätis darvor ! ein alte Hexe zu sein. Einst schritt ein Schuhmacher (…) an ihrem. alten, schwarzen Häuschen vorbei und dachte, heimlich lachend, bei sich: ,,Da wett-i etz doch äu nu lüegä, was d'r diä chennt a'tüe?" Als er heim kam, biss es ihn scheusslich am ganzen Leibe, und er zog die Kleider aus und musste nun sehen, dass er hoch mit Läusen bedeckt war, so dick, dass er sie abschaben musste. Jetzt wusste er, was alte Hexen einem antun können.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Bd. I, Nr. 143.1, S. 106.
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Hexe straft mit Flöhen
«Laut schreiend und jammernd kamen sie von ihrem Gliger hergelaufen, hoch mit Flöhen bedeckt, dass sie wirklich aussahen und braun waren wie Kapuziner. Jä, und diä häiget de pissä, diä Fleh! G'gysset häigets und priälet, diä zwäi Mannävelcher! Es nützte nichts, dass sie von der Steinbergligerin mit Weih­ wasser besprengt wurden, nichts, dass sie in den Fiseterbach sprangen. Am folgenden Morgen mussten sie einen Geistlichen zu Hilfe rufen. Wohin er sie verbannen solle, fragte der. Sie zeigten ihm eine Höhle, das sogenannte Bräusiloch. Dorthin verbannte er die ungebetenen Gäste. Noch lange Jahre hat man sie in und vor der Höhle bei Sonnenschein hüpfen und hoch aufspringen gesehen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Bd. III, Nr. 1411, S. 245 f.
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Von Flöhen und Läusen aufgefressen
«… eine Zeit lang werdet ihr, du und deine Frau, reich sein; aber zuletzt wirst du wieder arm werden, und die Läuse und Flöhe werden dich auffressen!»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Bd. I, Nr. 300 a, S. 210.
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URNER EREIGNISSE MIT LÄUSEN, WANZEN UND ZIKADEN

2013  / Samstag, 22. Juni 2013
Weinbau - Im Rosenberg blühen bald einmal Rosen
Ein Jahr nun führen Erich Herger, Iwan Deplazes, Yves Herger, Sämi Imholz und Matthias Steinegger den 1,3 Hektar grossen Weinberg Rosenberg. Seit Anfang Februar werden sie von Geschäftsführerin und Sommelière Erika Epp unterstützt. Nun stehen weitere Veränderungen an: Die Firma wechselt ihren Namen. «Weingut zum Rosenberg AG» heisst die ehemalige Rebbau Schuler GmbH nun. «Mit der Gründung einer AG werden weitere Entwicklungen – etwa die Erweiterung der Rebbaufläche – erleichtert», so Iwan Deplazes. Damit aber nicht genug: Gleichzeitig mit dem Namenswechsel präsentiert sich die Weingut zum Rosenberg AG in einem völlig neuen Gewand. Die acht angebotenen Weine sowie die beiden Grappas und der Nocino-Schnaps erhalten neue Etiketten und zum Teil neue Namen, der Weinberg ein neues Logo. Statt in Halbliterflaschen, wird der Rotwein nun in 7-dl-Flaschen abgefüllt. Es wurde zudem ein neues Urner Weinlabel geschaffen. Im kommenden Jahr sollen im Weinberg Rosen gepflanzt werden. Das hat nicht nur ästhetische Gründe. Läuse oder der Mehltau befallen nämlich zuerst die Rosen, bevor sie auf die Reben übergehen.
UW 48, 22.6.2013, S. 16.
     

 
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NOCH MEHR FAUNA

Die Naturforschende Gesellschaft Uri unterhält eine ausführliche und interessante Webseite zur Fauna des Kantons Uri. Nebst vielen wissenschaftlichen finden sich dort auch Fotos und eine Liste der Fundorte.

> www.fauna-uri.ch

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.03.2020