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Donnerstag, 1. Mai 2025

Dienstag, 1. Mai 2007
1.-Mai-Feiern in Uri
Der «Tag der Arbeit» ist im Kanton Uri wie gewohnt gleich doppelt gefeiert worden. Während bei Travail.Suisse die Zukunft der Altersvorsorge im Zentrum stand, war an der Veranstaltung von Gewerkschaftsbund, SP und Juso die Sorge um Uris Bahnarbeitsplätze das dominierende Thema. Es ertönte harrsche Kritik an den SBB-Managern. An der eher mässig besuchten 1.-Mai-Feier in Flüelen nahm Martin Zurfluh, Präsident der Sektion Uri von Travail.Suisse, Bezug auf die kürzlich vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen zur Lohnentwicklung. Dabei hielt er nicht mit Kritik zurück: «Ärgerlich ist, dass sich die Teppichetagen von grossen schweizerischen Unternehmen lukrative Lohnerhöhungen gönnen, während sich in den Lohntüten der Arbeitnehmenden der wirtschaftliche Aufschwung kaum bemerkbar macht.» Hauptgewinner seien einmal mehr die Manager und die Aktionäre. Für Martin Zurfluh und seine Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen ist es längst an der Zeit, dass die Produktivitätsgewinne der letzten Jahre den Weg in die Lohnköfferchen der Arbeitnehmenden finden. Die ausgezeichnete Gewinnsituation der Wirtschaft müsse endlich in massiv höhere Löhne umschlagen. Hauptthema der Feier aber war die Altersvorsorge beziehungsweise deren Zukunft. Martin Flügel, Leiter Sozialpolitik bei Travail.Suisse, zeigte auf, «wie Schwarzmaler das einzigartige Sozialwerk in ein schiefes Licht bringen, wie die Entwicklung heute und morgen sein könnte und wo Travail.Suisse ihre Schwerpunkte setzt, damit die Altersvorsorge als soziale Errungenschaft weiterhin ihrer gesellschaftlichen Bedeutung gerecht wird». Kein Leistungsabbau bei der AHV «Wir akzeptieren keinen Leistungsabbau bei der AHV. Sie muss weiterhin die Existenzsicherung garantieren», betonte der Referent. Vor allem dürfe es keine generelle Rentenaltererhöhung und keine «kalte» Rentensenkung beziehungsweise keinen Verzicht auf eine regelmässige Anpassung der Renten geben. Im Weiteren forderte Martin Flügel ein flexibles Rentenalter für alle, eine sichere Finanzierung der AHV und den Erhalt des Leistungsniveaus in der beruflichen Vorsorge. «Wir müssen gegen das Gewinnstreben der Versicherungen immer wieder die Erhöhung des Mindestzinses verlangen und die Senkung des Umwandlungssatzes, der die Höhe der Neurenten bestimmt, verhindern», so Martin Flügel. Erst wenn sich die Lebensversicherungen aus der beruflichen Vorsorge zurückzögen, stünden den Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht mehr die Gewinninteressen der Versicherungsmanager im Weg. Der Schwarzmalerei um die finanzielle Sicherheit der AHV gelte es kraftvoll entgegenzutreten, denn diese sei sicher finanziert und stehe keineswegs vor dem finanziellen Zusammenbruch, wie es gewisse Kreise weiszumachen versuchten. Und nicht zuletzt müssten sich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschaften immer wieder auf ihre Stärke besinnen: «Zusammen sind wir stark. Gemeinsam können wir Referenden erzwingen und bei Abstimmungen Mehrheiten gewinnen.» Grossaufmarsch in Erstfeld Die gemeinsam von Gewerkschaftsbund sowie Juso und SP Uri organisierte Feier zum «Tag der Arbeit» in Erstfeld war von der Beteiligung her ein grosser Erfolg. Schon lange hatte diese traditionsreiche Veranstaltung nicht mehr derart viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter angelockt. Zum Grossaufmarsch trug das im Eisenbahnerdorf brandaktuelle Hauptthema «Uris Bahnarbeitsplätze auf dem Abstellgleis» sicherlich einen wesentlichen Teil bei. SEV-Vizepräsident Giorgio Tuti, der zusammen mit SP-Regierungsrat Markus Züst als Referent auftrat, fuhr den SBB-Verantwortlichen heftig an den Karren: «Wir haben es heute mit relativ arroganten Managern zu tun, die mit einem Ton und einer Art auf uns zukommen, die neu sind. Bei den letztjährigen GAV-Verhandlungen hat man uns inakzeptable Forderungen auf den Tisch geknallt. Deren Inhalte waren tiefere Löhne, längere Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Leute zu feuern, wenn man sie nicht mehr braucht.» Die SBB reihten eine Reorganisation an die andere. Niemand wisse mehr so recht, woran man sei. Von einer integriert geführten Unternehmung sei je länger, je weniger etwas zu spüren. Giorgio Tuti forderte, dass das SBB-Management hinsteht und der Bevölkerung, den politischen Behörden, den Gewerkschaften sowie insbesondere den Direktbetroffenen endlich aufzeigt, wie es in Erstfeld mit den Arbeitsplätzen weitergehen solle. Die anstehenden Feierlichkeiten zum 125-Jahr-Jubiläum der Gotthardbahn seien eine gute Gelegenheit, dieses Thema aufs Tapet zu bringen. Nötigenfalls werde man von Gewerkschaftsseite selber dafür sorgen, dass man sich vor diesem heissen Eisen nicht drücke. Mehr Respekt verschaffen «Wir müssen lernen, einen ganz anderen Ton anzuschlagen und uns dadurch den nötigen Respekt zu verschaffen, wenn wir in den nächsten Jahren nicht unter die Räder kommen wollen», gab sich Giorgio Tuti zum Schluss kämpferisch. Markus Züst malte ein relativ düsteres Bild. Man müsse davon ausgehen, dass der Eisenbahnstandort Erstfeld in den nächsten Jahren weiter an Stellenwert verliere. Das erfülle die Regierung mit Sorge. Die Möglichkeiten zur Einflussnahme von politischer Seite seien leider sehr beschränkt.
Quellen / Literatur: UW 34, 5.5.2007

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021