ÜBERSICHT

Gemeinden Übersicht Gebäudearten Funktion Gebäude an Strassen Gebäude in Quartieren Volltextsuche Zeitraum Architekten

GEBÄUDEARTEN

Alters- und Pflegeheime Bahnhöfe Bauernhäuser Brunnen Bürgerhäuser Burganlagen Denkmäler Fabrikgebäude Gaststätten Berghütten Gewerbebetriebe Kulturstätten Militäranlagen Öffentliche Gebäude Plätze Sakralbauten Schulhäuser Spitäler Sportanlagen Verkehrsanlagen

ABGEGANGENE BAUTEN

Gemeinden Übersicht

Abgegangene Gebäude und Anlagen im Detail

ABGEGANGENE BAUTEN



Altes Bahnhofgebäude
Flüelen
Flüelen West / Bahnhofstrasse Flüelen
195 193 / 690 334 / 435 müM
1882 - 1942

Baujahr: 1882
Bauherrschaft: Gotthardbahn
Architekt: Entwurf und Bauleitung Gustav Moosdorf, Luzern
Erweiterung: 1886 beidseits zu einem neunachsigen, symmetrischen Bau Baugeschichte: Das Bahnhofgebäude in Flüelen war in Holz ein eingeschossiger, sechsachsiger, pavillonhafter Bau, bei dem die drei Mittelachsen um ein Geschoss erhöht waren. Der angeblich als Provisorium gedachte Bau sollte um die Jahrhundertwende ersetzt werden. Das Projekt scheiterte jedoch.
Abbruch: 1942
Literatur: Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBL UR 1994/1995, S. 53.


-------------------------

  

AKTUELLES GEBÄUDE



Bahnhof Flüelen SBB
Flüelen
Flüelen West / Bahnhofstrasse Flüelen
195 193 / 690 334 / 435 müM
Karte: externer Link (swisstopo)
seit: 1946

Baujahre: 1944-1946
Bauherrschaft: SBB
Architekt: Alfred Ramseyer-Fieg
Baugeschichte: Der Bahnhof ersetzte den alten Bahnhof Flüelen der Gotthardbahn, welcher dem zweispurigen Ausbau der Strecke zwischen Sisikon und Flüelen weichen musste. Errichtung als zweigeschossiger Bau mit Flachdach mit gegen den See vorgestellten Uhrturm und Wartsaalannex. Der Bahnhof fällt durch seine moderne Formensprache mit Turm und angeschobenem Hauptbau auf. Die Flachdächer des Turms und des Hauptbaus korrespondieren mit dem grossen Vordach. Einzig der geschwungene Wartsaal zum See (heute Kiosk) mit dem Danioth-Wandbild «Föhnwache» bricht die kubische Struktur auf. Mit seiner modernen Formensprache setzt der Bau noch heute einen Akzent in der Region.
Künstlerischer Schmuck: monumentales Hauptwerk "Föhnwacht" von Heinrich Danioth (1944).
Besonderes: Sujet der Pro Patria-Briefmarke

Literatur: Gasser Helmi, Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri, Band 2, S. 144; Lukas Gerber, www.sbbhistoric.ch (2018); Foto: Rolf Gisler-Jauch.

EREIGNISSE IM DETAIL

1879  - Dienstag, 14. Januar 1879
Dampfschifffahrtsgesellschaft wehrt sich gegen den Standort des Bahnhofs
Die Vereinigte Dampfschifffahrtgesellschaft des Vierwaldstättersees zeig sich vom geplanten Standort des Bahnhofs Flüelen im Oberdorf gar nicht begeistert. Die Direktion richtet ein Schreiben an den Bundesrat. Das Aufnahmegebäude wünscht man sich in unmittelbarer Nähe der Dampfschiffbrücke. Die Forderungen zielen auf ein bequemes Umsteigen hinsichtlich des Transitverkehrs sowie auf einen leichten und billigen Umschlag der Export- und Importgüter vom Schiff auf die Bahn. Man ist überzeugt, «dass das Projekt der Gotthardbahn eine grosse Anzahl von wichtigen Interessen sowohl verschiedener Verkehrsanstalten als (auch) ganzer Landestheile verletzt und dass es ein Gebot der Notwendigkeit ist, dass die Station Flüelen in unmittelbare Verbindung mit der Seeroute gebracht wird.»
StAUR R-720-12/36; Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 47.
-------------------------
1879  - Samstag, 25. Januar 1879
Flüelen will bei Standortfrage des Bahnhofs keine «übersee'sche Einmischung»
Die Seenähe des Bahnhofs, wie sie die Dampfschiffsgesellschaft fordert, widerspricht den Interessen der Dorfschaft Flüelen, welche das Aufnahmegebäude - wie zuerst geplant - auf Seite des Dorfes sehen will. Die ausserkantonale «Einmischung» sieht man gar nicht gerne, und ein Korrespondent des «Urner Wochenblattes» wettert: «Lasse man also uns das Regiment im eigenen Hause. Der Flüeler Bahnhof gehört uns Flüelern und wird nur für Flüelen erstellt; daher keine übersee'sche Einmischung.»
UW 4, 25.1.1879; Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 47.
-------------------------
1879  - Donnerstag, 6. Februar 1879
Petition an den Bundesrat wegen des Standorts des Flüeler Bahnhofs
Eine Petition von 90 Flüeler Stimmberechtigten fordert in einer Petition an den Bundesrat die Station Flüelen auf dem «geräumigen, wohl gelegenen Platz am Seegestade hinter der Kirche». Motivation für diese Projekteingaben waren vorwiegend private Geschäftsinteressen. Man fürchtete bei allzuweiter Entfernung vom Bahnhof, vom Verkehr abgeschnitten zu werden, und dass «die im Centrum gelegenen einen höheren Werth representierenden Gebäulichkeiten entwerthet und vieler gegenwärtig blühenden Gescheften ein unberechenbarer Schaden zugefügt ja dieselben voraussichtlich grösstentheils zu Grunde gerichtet werden würden».
StAUR R-720-12/36; Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 46 f.
-------------------------
1879  - Freitag, 21. Februar 1879
In der Bahnhoffrage siegen die Interessen der Schiffahrt
Die Direktion der Gotthardbahn zeigt sich in ihrer Stellungsnahme an den Bundesrat nur gegenüber dem Vorschlag der Dampfschiffahrtgesellschaft kompromissbereit, welcher die Station näher an den See schieben und die Gebäude für den Personen- und Güterverkehr auf die Seeseite verlegen und in bessere Verbindung mit den Landungsplätzen setzten will. Die Mehrkosten dieses Projektes betragen für die Gotthardbahngesellschaft rund 35'000 Franken. Die Direktion legt jedoch einige Bedingungen fest, welche von der Dampfschifffahrtgesellschaft des Vierwaldstättersees, in deren Interesse die Projektänderung wesentlich liegt, übernommen werden müssen (Herstellung der neuen Landungsbrücke; Kostentragung für Landungsplatz; unentgeltliche Abtretung von Terrain für die Bahnanlage, Ausstattung der Landebrücke mit einem Geleise sowie Übernahme der Hälfte der Kosten).
Schreiben der Direction der Gotthardbahn an den Bundesrat vom 21./24.2.1879 (StAUR R-720-12/36; Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 48 f.
-------------------------
1879  - Donnerstag, 27. Februar 1879
Schiffsgesellschaft erhält Rückendeckung
Rückendeckung in Bezug auf Standortverlegung des Bahnhofs erhält die Gesellschaft vom Stadtrat Luzern, von den Kantonen Luzern, Ob- und Nidwalden und Bern sowie vom Verwaltungsrat der Rigibahn, die sich alle an der Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee sehr interessiert zeigen. Von der Dampfschiffahrtgesellschaft werden deshalb zwei weitere Projekte eingebracht.
Schreiben Schweiz. Post- und Eisenbahndepartements an den Urner Regierungsrat vom 27.2.1879 (StAUR R-720-12/36).
-------------------------
1879  - Sonntag, 23. März 1879
Flüeler beschliessen in der Standortfrage gemeinsames Vorgehen
An der Dorfgemeinde von Flüelen kommt hinsichtlich der Standortfrage Einigkeit zustande. Man beschliesst an den Bundesrat eine Petition zu richten. Die Dorfschaft ist vor allem mit dem seeseitigen Standort nicht einverstanden.
Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 47.
-------------------------
1879  - Montag, 31. März 1879
Flüelen schreibt betreffend Standort des Bahnhofes eine Petition an den Bundesrat
Nach Eingaben innerhalb der kantonalen Vernehmlassung wendet sich der Gemeinderat Flüelen offiziell an den Bundesrat. Das ellenlange, vom späteren Bundesrichter Dr. Franz Schmid verfasste Schreiben richtet sich vor allem einmal gegen den hohen Steindamm, worauf das Bahntrassee zu liegen kommen sollte, und welcher das Dorf «gleich der chinesischen Mauer» vom Fremdenverkehr abschneiden würde. Weiter zeigt man sich unzufrieden, dass der Bahnhof nicht auf der Dorfseite zu stehen kommt. Man fürchtet zudem, dass durch den Bahnbetrieb die nahe gelegene Pfarrkirche Schaden nehmen könnte und die Gottesdienste gestört werden. Ein grosses Problem sieht die Dorfschaft weiter in der Umleitung des Dorfbaches. Einerseits wird befürchtet, dass dieser nicht mehr als natürlicher Abfluss der bergseitigen Bergbäche dienen kann und es dadurch zur Versumpfung des Landes mit den damit verbundenen Seuchen und Fiebern kommen kann. Andererseits hat man Angst, dass bei Feuersbrünsten das bisher dem Dorfbach entnommene Löschwasser fehlen wird. Schliesslich wird noch darauf hingewiesen, dass die Holzreistzüge durch die offene Bahnlinie eine wesentliche Schmälerung erfahren werden. Man hält fest, dass man sich nicht gegen die Bahn an sich, sondern gegen das Projekt wendet, welches «für die Gemeinde Flüelen Zustände schaffen würde wie sie sich ungünstiger nicht denken lassen». Man erlaubt sich, «die Aufmerksamkeit des hohen Bundesrates auf den Plan der Herren Beckh und Gerwig ergebenst hinzulenken», welche vor Jahren in ihrem Projekt noch eine Umfahrung des Dorfes im Berg vorgesehen haben. Schliesslich meint man, seien «Menschen und Ortschaften nicht nur der Eisenbahn willen da, sondern diese werden vielmehr ihnen wegen gebaut.»
Schreiben des Ausschusses der Dorfgemeinde Flüelen, vertreten durch Fürsprecher Dr. Franz Schmid, an den Bundesrat vom 31. März 1879 (StA UR R-720-12/36); Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 47 f.
-------------------------
1879  - Samstag, 12. April 1879
Abordnung der Gemeinden Altdorf und Flüelen bei Bundesrat Emil Welti
Im April 1879 sprich eine Abordnung der Gemeinden Altdorf und Flüelen beim Vorsteher des Post- und Eisenbahndepartements, Bundesrat Emil Welti, vor. Die Delegation bilden Landeshauptmann Joseph Huber, der Flüeler Ratsherr Rudolph Tobler und Dr. Franz Schmid
UW 15, 12.4.1879.
-------------------------
1879  - Freitag, 23. Mai 1879
Der Plan der Bergumfahrung von Flüelen hat keine Chance auf Verwirklichung
Im Mai finden zwischen dem Gemeinderat Flüelen und einer Delegation des Bundesrates Verhandlungen statt. Demgemäss ist die projektierte Dammhöhe um 40 cm zu reduzieren. Der Hauptübergang ist zu verlegen und mindestens die Hälfte des Dorfbaches östlich der Bahnlinie durch einen Kanal zu leiten. Es wird auch beschlossen, das Aufnahmegebäude dorfwärts zu verlegen, allerdings unter der Voraussetzung, dass von der Dampfschiffgesellschaft und «deren Verbündeten» kein Anlass zu weiterer «Protestation» daraus hergeleitet werde. Falls das Aufnahmegebäude da belassen werde, wo es laut Plan zu stehen kommt, ist eine Passarelle für Fussgänger direkt gegen das Aufnahmegebäude hin zu erstellen. Es wird auch festgehalten, dass für die Verwirklichung des Planes der Herren Beckh und Gerwig, welcher den Interessen der Gemeinde Flüelen «gebührend Rechnung» trägt, «gar keine Hoffnung mehr vorhanden» sei. Von Seiten der Gemeinde werden die Chancen für eine dorfseitige Verlegung des Stationsgebäudes als sehr gering eingestuft, denn es ist gemäss dem Gemeinderat Flüelen «eine altbekannte Thatsache, dass die Dampfschiffsverwaltung in einer zu exclusiven Art und Weise einzig auf Forderung ihrer Sonderinteressen bedacht» sei, «ganz unbekümmert darum, dass denselben die gerechtfertigthen Wünsche einer ganzen blühenden Ortschaft geopfert» würden.»
Schreiben des Gemeinderates Flüelen an den Regierungsrat des Kantons Uri vom 23.5.1879 (StAUR R-720-12/36); Gisler-Jauch Rolf, Ein kleiner Abriss über die Wunsch- und Standorte der Bahnhöfe Altdorf und Flüelen, in: HNBl UR 1994/1995, S. 49.
-------------------------
1879  - Dienstag, 27. Mai 1879
Flüelen will Bahnstation von Ingenieur Leu
Der Regierungsrat empfiehlt dem Bundesrat den Bau einer Bahnstation Flüelen der Gotthardbahn nach einem durch Ingenieur Leu für die Gemeinde Flüelen entworfenen Projekt.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Bd. 1, S.25.
-------------------------
1879  - Freitag, 11. Juli 1879
Passarelle und Baumallee anstelle den gewünschten Standorten der Bahnhöfe
Anfangs Juli genehmigt der Bundesrat die von der Gotthardbahndirektion vorgelegten revidierten Pläne der Bahnstationen in den Gemeinden Flüelen, Altdorf und Erstfeld und teilt dies per Schreiben dem Urner Regierungsrat mit. Für Flüelen verbleibt der Bahnhof auf der Seeseite. Dafür soll - sofern die Gemeinde das wünscht - eine Passarelle erstellt werden. Die Gemeinde Flüelen muss sich jedoch verpflichten, die Hälfte der Erstellungskosten mit höchstens Fr. 3'500 an die Bahnverwaltung zu vergüten. Auch der Bahnhof Altdorf bleibt an seinem geplanten Standort. Als Entschädigung hat die Gotthardbahndirektion auf ihre Kosten «eine angemessene, mit Trottoir und Baumalleen versehene Zufahrtsstrasse» zur Station zu erstellen. Das Schreiben äussert sich auch zu einer eventuellen Verlegung der geplanten Rangier- und Maschinenstation von Erstfeld nach Flüelen
Kopie des Schreibens des Schweiz. Post- und Eisenbahndepartement an Landammann und Regierungsrath des Kantons Uri vom 11.7.1879 (StA URR- 720-12/36).
-------------------------
1938  - Donnerstag, 10. November 1938
Flüeler Delegation findet wegen Bergumfahrung kein Gehör
Eine Flüeler Delegation mit Jonas Bühler spricht wegen der Bergumfahrung bei der Kreisdirektion in Luzern vor. Jonas Bühler hat für diese Unterredung von Josef K. Muheim zwei Pläne als Diskussionsgrundlage anfertigen lassen. Die Unterredung dauert 95 Minuten. Der Flüeler Bäckermeister beklagt sich nicht nur über das mangelnde Interesse seitens der Kreisdirektion, sondern auch über fehlende Unterstützung seiner Kommissionsmitglieder, für welche nicht die Bergvariante, sondern die Doppelspur im Vordergrund stehen.
Notizen Jonas Bühler, in: StAUR P-74/54-7.
-------------------------
1938  - Dienstag, 22. November 1938
Kreisdirektion wendet sich an den Gemeinderat Flüelen
Kreisdirektor Eugen Labhardt unterbreitet in einem siebenseitigen Brief dem Gemeinderat Flüelen die Stellung der SBB. Darin wird festgehalten, dass man mit dem Bau der Doppelspur von keiner „nennenswerten, der Bauentwicklung von Flüelen hinderlichen Durchschneidung der Ortschaft“ sprechen könne und die Bahn nur der Strasse opfern wolle. Durch Aufhebung der Niveauübergänge durch Unterführungen werde in ungehinderter, nicht mehr durch Barrieren gehemmter Verkehr von der einen nach der andern Seite stattfinden können. Dadurch werde das störende Läuten und das Lärm verursachende Bremsen verschwinden. Im übrigen wird bemerkt, dass man eben mit dem Verkehr, der ja belebend und befruchtend sei, gewisse Inkonvenienzen in Kauf nehmen müsse. Man könne nicht an einer Weltverkehrslinie liegen, ohne sich mit gewissen, damit verbundenen Erscheinungen abzufinden. Zur Bergvariante hält Kreisdirektor Eugen Labhardt fest, dass sich technisch alles lösen lasse. Man müsse sich jedoch auch darüber Rechenschaft geben, ob ein Bauwerk volkswirtschaftlich zu rechtfertigen und ob es finanziell tragbar sei. Der Tunnel im Schuttkegel des Gruonbachs bedinge einen erschwerten Vorstoss und damit einen hohen Meterpreis. Kritisiert wird auch der vorgeschlagene Standort des Bahnhofs im Gebiet Reider, weil dadurch der Umschlag zwischen Dampfschiff und Bahn ziemlich verlängert würde, was zu Verspätungen führen werde. Der Kreisdirektor weist schliesslich darauf hin, dass der Reisende während der Fahrt auf der Gotthardlinie als weltberühmte Touristenbahn den Anspruch auf schöne und grossartige Blicke auf Seen und Berge erhebe. Es sei deshalb, von diesem ideellen Standpunkt aus betrachtet, ganz abwegig, wenn man die ohnehin reichlich oft durch Tunnels geführte Strecke künstlich noch mehr in den Berg verlege als absolut notwendig sei. Die Mehrkosten werden mit 6 Millionen Franken, die geschätzten Abschreibungen für den Untergang der bestehenden Linien- und Stationsanlagen mit 2 Millionen beziffert. Angesichts dieser Sachlage sei es absolut ausgeschlossen, dass die Schweizerischen Bundesbahnen auch nur einen Rappen an die betrieblich ganz unerwünschte Linienverlegung entstehenden Mehrkosten leisten würden.
Notizen Jonas Bühler, in: StAUR P-74/54-7.
-------------------------
1938  - Freitag, 23. Dezember 1938
Kreisdirektion reagiert barsch auf erneute Verhandlungen
Kreisdirektor Eugen Labhardt weist die erneuten Vorschläge des Jonas Bühler für eine Bergumfahrung Flüelens ab, und erklärt, dass eine erneute Besprechung keinen grossen Zweck habe. In gleichem barschen Ton ist auch das offizielle Schreiben Labhardts an den Gemeinderat von Flüelen gehalten. Weitere Diskussionen bezüglich der Bergvariante bezeichnete er als zweckslos, umsomehr als seine Auffassung auch von der Generaldirektion in Bern „voll und ganz“ geteilt werde.
StAUR P-74/54-7
-------------------------
1959  - Donnerstag, 6. August 1959
Tödlicher Unfall in Flüelen
Nördlich des Bahnhofs von Flüelen wird eine junge Norwegerin von einem Gütereilzug erfasst und getötet. Sie trennte sich von der Reisegruppe und wollte sich den Geleisen entlang zum Hotel begeben.
StAUR G-300-12/80-3 (1,17)
-------------------------

 


 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2020