URIS TIERWELT

Allgemeines

NUTZTIERE

Übersicht Rindvieh Schaf Ziege Hund Katze Diverse

WILDTIERE

Übersicht Säugetiere Fische Vögel Reptilien Lurche Insekten Spinnen Weichtiere Krebse Würmer & Co. Diverse

HEGE UND PFLEGE

Jagd Tierseuchen

NARRENTIERE

Fasnachtsflöhe Fasnachtskatzen

WAPPENTIERE

Uri

Urner Rindviehrassen im Detail



Holstein

Ursprüngliche Herkunft: Niederlande > Nordamerika
Standorte in Uri: Herde in Attinghausen; Einzeltiere
Zeitraum: ab 1980
Fellfarbe: schwarz-weiss und rot-weiss gefleckt
Nutzung: Milchproduktion
Rahmen: grossrahmig  
Risthöhe: K: 150-155 cm / Gewicht: K: 700 kg
Erstkalbezeit:
Reife: ---
 
Die Holsteinrasse stammt ursprünglich aus den Niederlanden. In der ehemaligen Provinz Holland und Westfriesland wurde eine Milchrasse gezüchtet. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Tiere dieser Region hauptsächlich rot. Dann wurden schwarze Kälber aus Dänemark importiert. Da dieses Gen dominant ist, wurden danach die meisten Tiere schwarz, doch die Holsteinrasse existiert immer noch in beiden Farben. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen sich amerikanische Züchter für den Import der «holländischen» Kühe» (Dutch Cows) zu interessieren. Bei der Gründung eines Zuchtverbandes wurde beschlossen, die Rasse «Holstein» statt «Holländer» zu nennen, obwohl sie nicht aus der Region Holstein in Norddeutschland stammte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Holstein-Rasse auch nach Kanada exportiert.

In der Schweiz wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Kanton Freiburg Schwarzfleckvieh gezüchtet. Die so genannten «Freiburger», eine der vier anerkannten Rassen, fand über die Kantone Freiburg, Neuenburg und Basel praktisch keine Verbreitung. Anfang der 1940er-Jahre war die Situation des Schwarzfleckviehs beunruhigend. Es wurden erste Kreuzungsversuche mit Friesischen Stieren gemacht. 1966 hob der Bundesrat die Rassenzonen auf. Die Situation verbesserte sich für das Schwarzfleckvieh. Gleichzeitig wurde die Besamung liberalisiert, und der Samenimport wurde unter gewissen Bedingungen zugelassen. 1966 importierte der Schweizerische Schwarzfleckviehzuchtverband zum ersten Mal 1‘000 Holstein-Samendosen aus Kanada. Nach dem vorsichtigen Start nahmen die Samenimporte explosionsartig zu. 1973 wurden 29’000 weibliche Tiere mit Holstein-Sperma besamt. Die Holsteinkuh ersetzte immer mehr das als Zweinutzungsrasse verwendete Freiburger Schwarzfleckvieh. Die hohen und zuverlässigen Leistungen ermöglichen den Bauern eine wirtschaftliche Milchproduktion.

Die Holsteinrasse ist die heute die wichtigste Milchrasse der Welt. Sie ist bekannt für ihre hohe Milchleistung, für die Qualität ihrer Euteranlage und ihrer Gliedmassen sowie für ihre Futterverwertung. In der Schweiz war sie bis in die 1970er-Jahren nur regional vertreten. Seither hat sie sich stark entwickelt und stellt heute rund 14 % des Milchviehbestandes dar.

Die Holstein-Kuh Decrausaz Iron O’Kalibra aus dem ehemaligen Stall der Gebrüder Tino und Valo Gisler, Bürglen, (GS Alliance, Familie Steiner) wurde 2013 und 2016 Weltsiegerin. Der Weltrekord der Holstein-Rasse bei der Milchproduktion beträgt über 35'000 Kilogramm im Jahr.

Fotos: Christof Hirtler, Altdorf (Holstein der Familie Franz Tresch, Attinghausen, 2017).



 
VIEHHALTUNG IM DETAIL

Rindviehhaltung in Uri
Produktionsarten
Alpwirtschaft
Rindvieh allgemein
Rindviehrassen in Uri
Viehprämierung
Viehseuchen, allgemein
Viehseuchen, im Detail
Viehversicherung
Viehzuchtgenossenschaften

Viehhandel, Viehmärkte
Molkereien, Käsereien
Fleischhandel, Metzgereien

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 22.3.2018