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Der Urner Münzkatalog

Schilling (Soldo)

1503-1641
Billon; MB, MA; 18-21,5 mm; 1-1,5 g.

Der Name Schilling (franz. sou oder sol, ital. soldo) bezeichnet eine vielfältige Gruppe spätmittelalterlicher und neuzeitlicher Silber- und Billonmünzen unterschiedlicher Gewichts- und Wertstufen. Der Schilling geht auf den Solidus, die spätrömische Hauptgoldmünze im Gewicht von 1/72 des römischen Pfunds zurück.
Im Geldumlauf der Eidgenossenschaft des 14. und 15. Jahrhunderts deckten zunächst vor allem Mailänder Grossi und Pegioni (Groschen) die Wertstufe des Schillings ab. Erste eigenständige Schillingprägungen von nennenswertem Umfang entstanden ab 1375. Etwas verzögert setzte die Schillingprägung im grösseren Rahmen in der Deutschschweiz im frühen 15. Jahrhundert ein, vor allem in Zürich, Bern und Basel. Um 1420 entwickelte sich aus dem Schilling der etwas höherwertige Plappart. Mit dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit sank der Schilling zur geringwertigen Kleinmünze aus Billon ab. In der Innerschweiz spielte der Schilling in der Neuzeit als Kleinnominal eine wichtige Rolle. In der Deutschschweiz wurden 1806-13 die letzten Schilling vom Kanton Glarus ausgegeben.

Der Soldo (Pü 17) der Münzstätte Bellinzona zeigt auf dem Avers, die Schlange, das Wappen der Stadt Bellinzona, und die Umschrift «+ VRA SVIT VNDERVALT». Das Revers zeigt das Blumenkreuz mit den verbreitenden Armenden und der Umschrift «+ MONETA».



Der Schilling der Drei Länder aus der Münzstätte Altdorf (Pü 66) zeigt die drei Wappen mit dem gekrönten Doppeladler, auf dem Revers der Heilige Martin mit Mitra, Schwert und Krummstab. Zwei weitere Schillingprägungen sind mit den Jahrzahlen 1597 und 1599 versehen (Pü 67, 68).

In der Münzstätte Altdorf wurden Schillinge mit den gleichen Münzbildern für die Münzgemeinschaft UR / UW geprägt (Pü 74). Auf späteren Schillingen (Pü 75) ist auf dem Avers auch die Jahreszahl der Prägung (1600) abgebildet .



In den Jahren 1603-1641 wurden vom Stand Uri in der Münzstätte Altdorf Schillinge geprägt. Der Avers zeigt den gekrönten Doppeladler, darunter der Urner Schild. Der Revers beinhaltet den stehenden St. Martin mit Krummstab (Pü 131-159). Der Schilling 1622 (Pü 148) zeigt den Urner Schild ohne Doppeladler, der Schilling 1624 (Pü 150) den Doppeladler ohne Nimben und Urner Wappen.

Literatur: Lorenzo Fedel: "Schilling", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013672/2011-07-28/, konsultiert am 23.01.2024. Literatur: Püntener August, Urner Münz- und Geldgeschichte, Münzkatalog, in: HNBl UR 1979/1980, Nr. 17, 66-68., 131-159. Fotos: Nicolas Etter, Wassen, für die Ausstellung «Münzen und Medaillen» im Historischen Museum Uri 2007. Bearbeitung durch URIkon.

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Wappenschild Uri
Avers
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Avers
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Der Doppeladler - Herrschaftszeichen des Kaiserreichs
Avers
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Wappenschilder der Drei Länder UR / SZ / UW
Avers
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Verschiedene Kreuze - von schlicht bis nobel
Revers
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St. Martin - häufiges Münzbild in Variationen
Revers
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 12.01.2024