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Gesetzesbestimmungen

Bedeutung des falschen Eides
LB UR Bd 01 (1892) S. 093-094 / Freitag, 1. Januar 1892

Bedeutung des falschen Eides, nach Auslegung gelehrter und heiliger Kirchenväter: «Beim Eidschwur werden aufgehoben drei Finger; beim ersten ist zu verstehen Gott der Vater, beim zweiten Gott der Sohn und beim dritten Gott der hl. Geist, die andern zwei Finger neigen sich unter sich, der eine bedeutet die Seele, und der kleinste den Leib, welcher gering zu schätzen ist gegen der Seele. Bei der ganzen Hand wird bedeutet ein Gott, Schöpfer der Menschen und aller Geschöpfe im Himmel und auf Erden.
Welcher Mensch sich selbst so weit Feind ist, daß er einen falschen Eid schwört, der schwört, als ob er spräche: Ich bitte Gott den Vater, den Sohn und hl. Geist, daß ich ausgeschlossen werde von der Gemeinschaft der Heiligen und von dem Segen der Christenheit, daß mir dieser werde zum Fluche meines Leibes und meiner Seele.
Er redet, als spräche er: Wie ich auf diese Stunde falsch geschworen, so solle mir Gott der Allmächtige, die barmherzige Mutter unseres Herrn Jesu Christi und die Heiligen Gottes nicht mehr zu Hilfe kommen noch im Leben, noch in der Stunde, da sich meine Seele vom Leib scheiden wird.
Er spricht gleich, als sagte er: Ich bitte Gott den Allmächtigen, daß die unendliche Barmherzigkeit und die Verdienste unseres Erlösers Jesu Christi, Seines bittern Leidens und Sterbens mir armen Sünder ganz entzogen werden, daß ich also im strengen Gerichte verdammt und auf ewig ausgeschlossen werde von der seligen Anschauung Gottes und der Gemeinschaft seiner lieben Heiligen.
Hiedurch mag der Christ erkennen, wie er durch den falschen Eid Gott, seinen allmächtigen Schöpfer und alle Heiligen ganz verläugnet, wovor er billig sich entsetzen und auf das Sorgfältigste sich hüten solle.»


Quelle: LB UR Bd 01 (1892) S. 093-094

 
RECHTSAMMLUNGEN

Übersicht
Rechtsquellen vor 1798
Urner Landbuch, 1823-1841
Sammlung der Gesetze, 1842-1863
Das Landbuch, 1891-1916
Sammlung der Gesetze, 1892-1958
Zwischenspiel Amtsblatt, 1959-1975
Das Urner Rechtsbuch, ab 1976

ABKÜRZUNGEN

LG = Landsgemeinde
eLG = Extra-Landsgemeinde
NG = Nachgemeinde
LR = Landrat
RA = Rat
WR = Wochenrat
AR = Allmendrat

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 15.09.2020