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Antoinette Meyer - Silber an Olympia 1948



Meyer Antoinette  
 
1920 - 2010
Wohnort: Hospental/Wengen
Beruf: Skifahrerin

Antoinette Meyer wird am 19. Juni 1920 in Hospental geboren. Sie ist das dritte Kind der Hoteliersfamilie Marie und Eduard Meyer-Gianella vom «Meyerhof». Ihr älterer Bruder wird das stattliche Hotel später übernehmen. Die ersten drei Jahre geht Antoinette Meyer in Hospental zur Schule, ab der 4. Klasse lernt sie im Mädcheninternat in Ingenbohl. Um zuerst ihr Französisch, dann ihr Italienisch zu perfektionieren, lebt sie danach zunächst drei Jahre im Mädcheninternat in Châtel-Saint-Denis (FR) und dann zwei Jahre im Internat in Varese, Italien. Nach ihrer Rückkehr arbeitet sie im Hotel Meyerhof mit, und weil das Hotel im Winter oft geschlossen ist, hat sie Zeit zum Skifahren. Sie wird von Pius Russi, dem Vater von Bernhard Russi Vater gefördert. Antoinette Meyer ist eine gute Skifahrerin, ihre Lieblingsdisziplin ist der Slalom. Sie fährt nun erfolgreich Rennen in der Zentralschweiz. Im Dezember 1942 bietet der Schweizerische Skiverband sie deshalb für einen Trainingskurs in Davos auf. Dort ist sie im Slalom so gut, dass sie in die Schweizer Ski-Nationalmannschaft aufgenommen wird.
Antoinette Meyer wird 1943 Schweizermeisterin in der Abfahrt, 1944 im Slalom und 1945 im Slalom und in der Alpinen Kombination. 1944 holt sie sich zudem Bronze beim Skiwettkampf Schweden – Schweiz im Slalom. Es herrscht der Zweite Weltkrieg. Als die Schweizer Skifahrerinnen und -fahrer, darunter auch Antoinette Meyer und Karl Molitor, 1944, mitten im Krieg, für Rennen von Dübendorf via Berlin nach Malmö, Schweden, fliegen, werden sie zur Sicherheit von mehreren Fliegern der deutschen Luftwaffe begleitet; der Hinflug wurde wegen schwerer Bombenangriffe auf Berlin immer wieder nach hinten verschoben.
1947 reist die Schweizer Mannschaft als erste europäische Mannschaft nach dem Krieg in die USA. Die Olympischen Spiele in St. Moritz werden sowohl für Antoinette Meyer als auch für Karl Molitor ein Highlight. Nicht nur Antoinette Meyer holt sich eine Silbermedaille, auch Karl Molitor schafft das in der Alpinen Kombination und gewinnt noch Bronze in der Abfahrt.
Sohn Rico kommt zur Welt. Karl Molitor muss das Schuh- und Sportgeschäft seines Vaters in Wengen übernehmen. In den nächsten Jahren vergrössert das Paar Molitor-Sport und die Leder-Skischuhproduktion immer mehr. Zur besten Zeit, Mitte der 1950er-Jahre, arbeiten 65 Schuhmacher und Näherinnen in Wengen, jährlich stellen sie zirka 20’000 Skischuhe, 5’000 Bergschuhe und 1’200 Après-Ski-Schuhe her. Es gibt Lizenzbetriebe in Frankreich und Japan; die französische Nationalmannschaft fährt mit lizenzierten Molitor-Schuhen. Antoinette Molitor führt nun zusammen mit Karls Eltern das Sportgeschäft. Die Schuhproduktion wurde 1977 aufgegeben, Sohn Rico übernimmt das Sportgeschäft.
Im Alter wird ihr Aufenthalt in ihrem geliebten Wengen immer schwieriger – eine Verlegung in ein Pflegeheim nach Thun wird unumgänglich. Am 19. Juli 2010 stirbt Antoinette Molitor-Meyer.


Literatur: Hipp Elisa, «Erinnerungen an eine erfolgreiche Skifahrerin, Geschäftsfrau und Reisende», in: UW 48, 17.06.2020, S. 13 f.

OLYMPIA-PLATZIERUNGEN (2)

Jahr Ort Disziplin Rang
1948 St. Moritz Ski alpin, Slalom  2
1948 St. Moritz Ski alpin, Abfahrt  11

SCHWEIZERMEISTERSCHAFTEN

Schweizermeistertitel (4)

Jahr Ort Disziplin Rang
1943 Arosa (GR) Ski Alpin, Abfahrt 1
1944 Gstaad (BE) Ski Alpin, Slalom 1
1945 Engelberg (OW) Ski Alpin, Slalom 1
1945 Engelberg (OW) Ski Alpin, Kombination (Abfahrt, Slalom) 1

ALPINE SKIEREIGNISSE IM DETAIL

Donnerstag, 18. Januar 1945 / Ski alpin
Antoinette Meyer gewinnt Kombinationsslalom vom Lauberhorn
Antoinette Meyer, Hospenthal, gewinnt bei den Lauberhornrennen den Kombinationsslalom.
UW 7/1945
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Freitag, 30. Januar 1948 / Allgemeines
Olympische Spiele in St. Moritz mit drei Teilnehmern aus Uri
Nach einem Unterbruch von zwölf Jahren (Zweiter Weltkrieg 1939-1945) werden die V. Olympischen Winterspiele 1948 zum zweiten Mal nach 1928 in St. Moritz ausgetragen. Die Ausweitung auf sechs olympische Alpinwettbewerbe rücke den alpinen Skisport in den Mittelpunkt. Als Demonstrationswettbewerb wird nebst dem Militärpatrouillen-Lauf zum ersten und einzigen Mal Winter-Pentathlon (Skilanglauf, Abfahrt, Schiessen, Reiten und Fechten) ausgetragen. Bei den ersten Nachkriegsspielen sind Deutschland und Japan von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Sowjetunion verzichtet auf eine Teilnahme. An den Spielen nehmen auch eine Urnerin und zwei Urner erstmals in einer olympischen Disziplin teil. Antoinette Meyer gewinnt im Slalom die Silbermedaille. Karl Gamma startet im Slalom und Karl Bricker im 18-km-Langlauf.
www.sports-reference.com / www.wikipedia.de
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Montag, 2. Februar 1948 / Ski alpin
Antoinette Meyer wird in der Olympia-Abfahrt von St. Moritz Elfte
An den Olympischen Spielen in St. Moritz gewinnt die Schweizerin Hedy Schlunegger am Piz Nair den Abfahrtslauf in 2:28.3. Mit 7 Sekunden Rückstand belegt die Urnerin Antoinette Meyer den 11. Rang. Antoinette Meyer ist damit die erste Urnerin, die an einer olympischen Disziplin teilnimmt.
www.sports-reference.com
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Donnerstag, 5. Februar 1948 / Ski alpin
Antoinette Meyer holt den den Olympischen Spielen in St. Moritz die Silbermedaille
Nach dem ersten Lauf, der um 10.00 Uhr gestartet ist, hat die 27-jährige Hospentalerin Antoinette Meyer 1 Sekunde Rückstand auf die Amerikanerin Gretchen Fraser, die überraschend in Führung liegt. Ebenfalls 1 Sekunde Rückstand hat die Französin Georgette Thiollière. Die anderen Athletinnen – insgesamt sind 28 Teilnehmerinnen aus 25 Ländern am Start – werden von diesen drei weit distanziert. Es ist Antoinette Meyers letztes Profirennen, ihre letzte Chance auf ein herausragendes Ergebnis, um ihre Karriere zu krönen. Im Herbst will sie Karl Molitor heiraten.
Gretchen Fraser startet vor der Hospentalerin. Sie ist schnell und setzt sich mit einer Zeit von 57,5 Sekunden, 2,2 Sekunden schneller als im ersten Lauf, an die Spitze: Antoinette Meyer gibt ebenfalls ihr Maximum: Sie unterbietet mit 57 Sekunden als Einzige die Zeit der Amerikanerin. Zusammen mit ihren 60,7 Sekunden vom ersten Lauf macht dies die Silbermedaille. Der grösste Erfolg ihrer Karriere! Bronze geht an die Österreicherin Erika Mahringer.

www.sports-reference.com; Hipp Elisa, «Erinnerungen an eine erfolgreiche Skifahrerin, Geschäftsfrau und Reisende», in: UW 48, 17.06.2020, S. 13 f.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 29.11.2022