Themen des Automobilwesens in Uri im Detail

Autosegnung in Seedorf Seit 1967 werden in Seedorf einmal pro Jahr Fahrzeuge gesegnet – und das immer am Palmsonntag. Die Tradition ist vom damaligen Pfarrer Paul Imholz ins Leben gerufen worden. Paul Imholz erachtete Verkehrsmittel als etwas sehr Wichtiges. Er habe sich dann gesagt: ‹Wir segnen das Vieh, die Berge und viele andere Dinge. Warum also nicht auch unsere Fahrzeuge?› So entstand diese Tradition.» Ein weiterer Grund dürfte die Zunahme der Verkehrsunfälle in den 1960er-Jahren gewesen sein. Im «Urner Wochenblatt» heisst es in der Vorschau zur Autosegnung in Seedorf von 1970: «Wie die Statistik der Verkehrsunfälle beweist, droht überall der Verkehrstod. In erschreckendem Ausmasse haben die Autounfälle mit tödlichem Ausgang zugenommen. Der Strassentod führt mit unerbittlicher Härte sein Szepter. Gibt es hier noch eine Rettung oder einen Ausweg?» Autosegnungen sind keine Seedorfer Erfindung. Es gibt sie auch anderswo in der Schweiz und in vielen anderen Ländern überall auf dem Erdball, wo die Katholische oder die Orthodoxe Kirche vertreten ist. In der Regel werden sie am 25. Juli, dem Gedenktag des Heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden, durchgeführt, oder am darauffolgenden Sonntag. Dass die Autosegnung in Seedorf jeweils bereits am Palmsonntag stattfindet, hat vor allem praktische Gründe: Der 25. Juli liegt in der Ferienzeit. Quelle: UW 30, 15.04.2020, Beilage S. 10.