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Uri

Der Igel in Uri



Familie: Igel
lateinischer Name: Erinaceidae
anderer Name: ---
Urner Dialekt: Igel
Bestand: war in Uri immer heimisch; zahlreich
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Der in Uri verbreitete Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist im Alter von zwei Jahren ausgewachsen und misst eine Kopf-Rumpf-Länge von 22 bis 30 Zentimeter. Sein Schwanz erreicht zudem eine Länge von ungefähr zwei Zentimetern. Nach ihrem ersten Lebensjahr wiegen die Braunbrustigel im Spätsommer normalerweise zwischen 450 und 700 Gramm. Das Gewicht der Tiere schwankt allerdings mit dem Alter, so sind Igel die mehr wiegen meist älter. Kurz bevor die Igel ihren Winterschlaf antreten können sie allerdings ein Gewicht von über 1'500 Gramm erreichen, da sie Fettreserven für das Winterhalbjahr aufbauen. Diese werden durch den Winterschlaf aufgebraucht, so ist es üblich, dass auch ältere Igel im Frühjahr nur noch 350 Gramm auf die Waage bringen.
Igel sind bekannt für ihre Stacheln, die die Kopfoberseite und den Rücken bedecken. Die Anzahl der Stacheln korreliert mit der Körpergrösse der Tiere. So haben junge Igel ungefähr 3000 Stacheln, während ein ausgewachsener 600 Gramm schwerer Igel rund 5000 stacheln besitzt. Die einzelnen Stacheln haben eine Länge von 20 bis 30 Millimeter und sind 1 bis 2 Millimeter dick. Ein einzelner Stachel wird von einem Igel zwischen zwölf und achtzehn Monaten getragen, bevor er ausfällt und ein neuer Stachel nachwächst. Das Gebiss der Braunbrustigel ist wie bei vielen Insektenfressern kräftig entwickelt und sie besitzen 36 Zähne. Für die Nahrungssuche spielt der Sehsinn der Igel eine geringe Rolle, dieser ist somit relativ schlecht entwickelt und blinde Tiere leiden unter keiner wesentlichen Beeinträchtigung. Deutlich wichtiger ist der Geruchssinn, sowie der Gehörsinn der Tiere, welche beide gut entwickelt sind.
Braunbrustigel sind gewöhnlich als Einzelgänger unterwegs, lediglich während der Paarungszeit machen sie dafür eine Ausnahme. Als dämmerungs- und nachtaktive Insektenfresser verschlafen sie den Tag üblicherweise in ihrem Nest. Auf Nahrungssuche begibt er sich dann während seinen beiden Hauptaktivitätsphasen, welche zwischen 18 – 21 Uhr und 0 – 3 Uhr stattfinden. Braunbrustigel sind sehr reviertreu, so durchstreifen Männchen regelmässig ihr Gebiet, welches bis zu einem Quadratkilometer gross sein kann. Die weiblichen Tiere hingegen haben Reviere die nur selten grösser als 0,3 km2 sind. Innerhalb ihrer Reviere haben die Igel mehrere Nester, welche meist aus Laub oder Gras gebaut sind, welche sie in unregelmässigen Abständen aufsuchen um zu schlafen. Trotz ihrer Reviertreue zeigen Igel kein Territorialverhalten, wodurch das Überlappen ihrer Reviere kein Problem darstellt.

Im Winter sollte der Igel eigentlich unter Laub- oder Reisighaufen seinen Winterschlaf halten. Igel gehören zu den echten Winterschläfern, was bedeutet, dass er während der nahrungsarmen Zeit rund 5 bis 6 Monate in seinem Nest verbringt. Die Körpertemperatur sinkt dabei von 36 Grad auf bis zu 8 Grad, auch die Atemfrequenz sinkt auf ein bis zweimal pro Minute und die Herzfrequenz liegt bei lediglich 5 Schlägen pro Minute. Der Winterschlaf kann auch unterbrochen werden, so kann es vorkommen, dass Igel auch in den Wintermonaten in der Kälte umherirren.
Kranke Igel röcheln beim Atmen und Husten. Sie laufen während des Tages herum, haben Durchfall und beim Berühren rollen sie sich schlecht ein. Diese Tiere brauchen Hilfe.

Autor: Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch); Literatur: https://de.wikipedia.org (2019); Foto: Igel «Gustav» im Huon (Rolf Gisler-Jauch, 2008).

WEITERES ZUM IGEL


     
Gebisse, Hörner, Tierkrallen und -klauen
Reisszähne, Hörner, Geweihe oder Krallen von Tieren hängte man sich als Talismane um den Hals. Sie sollten Mut und Kraft verleihen. Eine Gebisskette bestand aus Geweihstücken, einer Marderpfote und fünf Tiergebissen. Nebst mehr Kraft und Mut erhoffte man dadurch auch eine potenzsteigernde Wirkung. Dachszähne brachten den Spielern Glück.
Man trug Gebiss oder Kopf von kleinen Raubtieren, wie Marder, Iltis, Wiesel, Igel usw., auch als Amulett. Sie gaben Selbstbehauptungskraft und schützten vor Schadenzauber und Dämonen. Die Spitzen der Zähne liessen den Neid zerplatzen und schützten gegen den Bösen Blick. Stammten die Teile nicht vom Raubwild, brachten sie Freude oder wie die Kralle des Fasans Glück auf Reisen.
Grössere Reisszähne dienten den Kleinkindern als Lutschstein zum leichteren Zahnen. Marderkrallen und Gebisse hängte man den Kindern zum Schutz gegen den Bösen Blick um. Man glaubte, dass der Marder nachts die Hühner so lange anstarren konnte, bis sie verzaubert herunterfielen.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 209. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 29; Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel, S. 166 und 181; Watteck Arno, Amulette und Talismane, S. 24, 30 und 72.

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Igelkappe und Igelhandschuhe
Mütze aus Igelhaut mit den Stacheln. Diese wurden von den Nachtbuben getragen. Zum Schutz dienten auch Igelhandschuhe (Aschwanden Felix, Neues Urner Mundartwörterbuch, S. 457).
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Igelstation
In Bürglen wurde früher eine Igelstation für verletzte und verwaiste Igel vom Tierschutzverein Uri betrieben. Es wurde hierfür auch ein Tiersorgentelefon eingerichtet (UW 4, 16.1.2008).
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DER IGEL IM VOLKSGLAUBEN UND IN DER SAGE


     
Gebisse, Hörner, Tierkrallen und -klauen
Reisszähne, Hörner, Geweihe oder Krallen von Tieren hängte man sich als Talismane um den Hals. Sie sollten Mut und Kraft verleihen. Eine Gebisskette bestand aus Geweihstücken, einer Marderpfote und fünf Tiergebissen. Nebst mehr Kraft und Mut erhoffte man dadurch auch eine potenzsteigernde Wirkung. Dachszähne brachten den Spielern Glück.
Man trug Gebiss oder Kopf von kleinen Raubtieren, wie Marder, Iltis, Wiesel, Igel usw., auch als Amulett. Sie gaben Selbstbehauptungskraft und schützten vor Schadenzauber und Dämonen. Die Spitzen der Zähne liessen den Neid zerplatzen und schützten gegen den Bösen Blick. Stammten die Teile nicht vom Raubwild, brachten sie Freude oder wie die Kralle des Fasans Glück auf Reisen.
Grössere Reisszähne dienten den Kleinkindern als Lutschstein zum leichteren Zahnen. Marderkrallen und Gebisse hängte man den Kindern zum Schutz gegen den Bösen Blick um. Man glaubte, dass der Marder nachts die Hühner so lange anstarren konnte, bis sie verzaubert herunterfielen.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 209. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 29; Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel, S. 166 und 181; Watteck Arno, Amulette und Talismane, S. 24, 30 und 72.

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Igelkappe und Igelhandschuhe
Mütze aus Igelhaut mit den Stacheln. Diese wurden von den Nachtbuben getragen. Zum Schutz dienten auch Igelhandschuhe (Aschwanden Felix, Neues Urner Mundartwörterbuch, S. 457).
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IGEL-EREIGNISSE

2019  / Samstag, 25. Mai 2019
Neue Katzenstation in Silenen
Der Tierschutzverein Uri verfügt damit wieder über eine eigene Auffangstation für Findelkatzen im Kanton Uri – nach vier Jahren, in denen zugelaufene Katzen extern platziert oder teils ins Tierheim Paradiesli in Ennetmoos (NW) gebracht wurden. Die Katzenstation Schützen nahe der kantonalen Forellenzucht feiert nun offizielle Eröffnung. Nicht nur entlaufene Katzen finden in der Station ein Plätzchen, sondern auch Ferienkatzen und später bei Bedarf auch andere Kleintiere wie Meerschweinchen. 2018 wurden rund 110 Meldungen registriert und behandelt. Die Meldungen betrafen verschiedene Tierarten wie Vögel, Igel, einen Marder, einen Siebenschläfer, Fledermäuse, Schildkröten, Hunde, Rinder und Schafe. Der Grossteil, nämlich 57 Meldungen, betraf jedoch Katzen, welche aufgenommen, betreut und meistens bereits weitervermittelt werden konnten. 17 Meerschweinchen wurden an die Meerschweinchenstation von Anne Knecht abgegeben; 14 konnten wieder vermittelt werden. Im Winter 2018/19 überwinterten neun Igel bei «Igelvater» Toni Brücker; 20 Igel konnten nach kurzer Betreuung gesund wieder in die Freiheit entlassen werden.
UW 27, 6.4.2019, S. 21; 40, 22.5.2019, S. 11; 45, 8.6.2019, S. 24.
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KRANKHEITEN BEI IGELN

 
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Hasen
      
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Igel
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Spitzmäuse
      
Fledermäuse
Glatt- und Hufeisennasen

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 01.11.2019