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Familie: Maulwürfe
lateinischer Name: Talpa
anderer Name: Schermaus
Urner Dialekt: Schär, Schärmüüs
Bestand: war in Uri immer heimisch; zahlreich
Schärmüüser: ehemals berufsmässiger Fänger von Schermäusen mittels Fallen.
   
Der europäische Maulwurf (Talpa europaea) besitzt ein weiches Fell, welches nur aus Wollhaaren gebildet wird. Ausgewachsene Tiere wiegen zwischen 60 und 120 Gramm und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 10 bis 17 Zentimeter. Der mit Tasthaaren versehene Schwanz wird 2 bis 4,5 Zentimeter lang.
Bekannt sind Maulwürfe für ihren markanten zugespitzten Kopf und seine mit der Handfläche nach aussen zeigenden schaufelförmigen Händen. Letztere bestehen aus fünf Fingern und einem zusätzlichen «Daumen», dem Sesambein, welches aus einem einzigen sichelförmigen Knochen besteht.
Maulwürfe sind regelrechte Kraftpakete, so erfolgt ihre Grabtätigkeit durch eine Drehung des Oberarms, welche durch ihre stark entwickelte Armmuskulatur vollzogen wird. Dadurch können Maulwürfe Erdmassen bis zum 24-fachen ihres Körpergewichts verschieben.
Aufgrund der Abraumhaufen, welche das Heu oder die Silage verunreinigen oder die Klingen des Mähers beschädigen, sind die Maulwürfe bei Bauern unbeliebt.
Indikator für die Anwesenheit eines Maulwurfes sind die circa 25 Zentimeter hohen Erdhaufen, welche je nach Bodenbeschaffenheit alle 50-100 cm entlang der Tunnels an der Erdoberfläche liegen. Diese Hügel dienen als lebenswichtige Belüftung der Tunnels, da Maulwürfe viel atmen und somit viel Kohlenstoffdioxid produzieren. Die Tunnelsysteme sind Teil der Jagdstrategie der Tiere: alle drei bis vier Stunden patrouilliert er durch sämtliche Gänge und sammelt Bodentiere ein. Dabei verzehrt er nicht die gesamte Beute aufs Mal, denn einen Teil wird auch in Speichern zwischengelagert. In einem einzigen solchen Speicher können mehr als 1200 Regenwürmer und 18 Engerlinge gezählt werden.
Ausserhalb der Paarungszeit wird der Kontakt zu Artgenossen gemieden: die Gänge und Nester werden mit Drüsensekreten markiert um Eindringlinge aufmerksam zu machen. Ein durchschnittliches Maulwurf-Revier ist rund 2000 Quadratmeter gross.
Trotz seines schlechten Rufes ist die Präsenz von einem Maulwurf theoretisch ein gutes Zeichen für die Bodenbeschaffenheit, denn dort wo sie sich niederlassen ist der Boden gesund und fruchtbar.

Es gibt einige Bauernregeln, welche Maulwurfshügel in Zusammenhang mit dem Winter bringen:

- Wirft der Maulwurf im Januar, dauert der Winter bis Mai sogar.
- Wirft der Maulwurf seine Hügel neu, währt der Winter bis zum Mai.
- Scharren die Maulwürfe tief sich ein, wird es ein harter Winter sein.
- Sind die Maulwurfhügel hoch im Garten, ist ein strenger Winter zu erwarten.


WEITERES ZUM MAULWURF


     
Karfreitag
Der Karfreitag war jener Tag, an dem der Heiland im Grabe lag. Der Kirchenbesuch war üblich. Zudem bestand am Karfreitag eine Beziehung zu Rom, indem man sagte, die Kirchenglocken seien am Karfreitag nach Rom geflogen. Man verwendete in der Liturgie die Raffeln / Räre / Rätsche (Schlägelmaschine mit hölzernem Resonanzkasten) und Klappern statt der Glocken. Am Karfreitag fanden in den Kirchen Anbetungsstunden statt. Man ging nach der liturgischen Kreuzverehrung zum hingelegten Kreuz und küsste dabei die Fünf Wunden. Der Karfreitag galt vielerorts als Fasten- und Abstinenztag.
Die ganze Natur trauerte, man sollte sie nicht stören. Was der Boden an diesem Tag hergab, hatte Heilwirkung. Wenn man am Karfreitagmorgen, bevor die Sonne an einem Grat oder an einem Hörnli erschien, rings um das Wohnhaus herum wischte, blieb man darin das Jahr hindurch vom Ungeziefer verschont.

Um den Karfreitag rankten viele Bräuche. Sie betrafen nicht nur das nie faulende Karfreitagsei. Am Karfreitag musste man unbedingt düngen, weil das Gras daraus besser wuchs. Ausserdem musste man an diesem Tag die Maushaufen auf den Weiden zerschlagen, damit die Mäuse nicht wieder kamen. Die gebräuchliche Sitte des Düngens am Karfreitag war auf den Mondglauben zurückzuführen, denn gemäss Festlegung des Ostertermins fällt Karfreitag immer auf eine Phase des abnehmenden Mondes.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 322 ff. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 254 ff.; Müller Josef, Verschiedener Aberglaube, Seite 92.

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Maulwurfspfote als Glücksamulett
Durch das unterirdische Leben wurde der Maulwurf mit Bodenschätzen in Zusammenhang gebracht. Darum war die Maulwurfspfote ein Glücksamulett für Händler und Spieler. Man trug sie auf sich oder befestigte sie am Geldbeutel, denn sie kratzte immer wieder das Geld hinein. Die Krallenhand galt auch als Liebesamulett und wirksame Abwehr gegen den Bösen Blick.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 402 f. Literatur: Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel; S. 104.

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DER MAULWURF IM VOLKSGLAUBEN UND IN DER SAGE


     
Karfreitag
Der Karfreitag war jener Tag, an dem der Heiland im Grabe lag. Der Kirchenbesuch war üblich. Zudem bestand am Karfreitag eine Beziehung zu Rom, indem man sagte, die Kirchenglocken seien am Karfreitag nach Rom geflogen. Man verwendete in der Liturgie die Raffeln / Räre / Rätsche (Schlägelmaschine mit hölzernem Resonanzkasten) und Klappern statt der Glocken. Am Karfreitag fanden in den Kirchen Anbetungsstunden statt. Man ging nach der liturgischen Kreuzverehrung zum hingelegten Kreuz und küsste dabei die Fünf Wunden. Der Karfreitag galt vielerorts als Fasten- und Abstinenztag.
Die ganze Natur trauerte, man sollte sie nicht stören. Was der Boden an diesem Tag hergab, hatte Heilwirkung. Wenn man am Karfreitagmorgen, bevor die Sonne an einem Grat oder an einem Hörnli erschien, rings um das Wohnhaus herum wischte, blieb man darin das Jahr hindurch vom Ungeziefer verschont.

Um den Karfreitag rankten viele Bräuche. Sie betrafen nicht nur das nie faulende Karfreitagsei. Am Karfreitag musste man unbedingt düngen, weil das Gras daraus besser wuchs. Ausserdem musste man an diesem Tag die Maushaufen auf den Weiden zerschlagen, damit die Mäuse nicht wieder kamen. Die gebräuchliche Sitte des Düngens am Karfreitag war auf den Mondglauben zurückzuführen, denn gemäss Festlegung des Ostertermins fällt Karfreitag immer auf eine Phase des abnehmenden Mondes.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 322 ff. Literatur: Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 254 ff.; Müller Josef, Verschiedener Aberglaube, Seite 92.

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Maulwurfspfote als Glücksamulett
Durch das unterirdische Leben wurde der Maulwurf mit Bodenschätzen in Zusammenhang gebracht. Darum war die Maulwurfspfote ein Glücksamulett für Händler und Spieler. Man trug sie auf sich oder befestigte sie am Geldbeutel, denn sie kratzte immer wieder das Geld hinein. Die Krallenhand galt auch als Liebesamulett und wirksame Abwehr gegen den Bösen Blick.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 402 f. Literatur: Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel; S. 104.

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Verbannung der Schlangen in Wassen
«... Er (der fahrende Schüler) nahm ein Pfeiflein, schritt talauswärts, pfiff vor sich her, und die Schlangen, Kröten, Maulwürfe folgten ihm von allen Seiten her bis auf die Schanz, wo er sie in das Steingeröll verbannte...»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1289.
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 01.11.2019